Stolz präsentieren sich die Blumberger Realschüler in Budapest vor dem ungarischen Parlamentsgebäude für ein Gruppenfoto. Foto: Schacherer Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Reise in die Partnerstadt Kunszentmiklós / Sieben Tage Ungarn hautnah erlebt

An die bunten Bilder in Ungarn und die gastfreundlichen Menschen werden sich etliche Blumberger Realschüler sicher noch lange erinnern.

Blumberg/Kunszentmiklós (blu). Sieben Tage lang lernten sie auf einer Reise in Blumbergs Partnerstadt Kunszentmiklós etwa 70 Kilometer südlich von Budapest und die Menschen dort kennen. Am Dienstag kehrten sie alle nach Blumberg zurück.

Für die Acht- und Neuntklässler aus Blumberg war es ein besonderes Erlebnis, machten die beiden Lehrkräfte Julia Schacherer und Imke Pena im persönlichen Gespräch deutlich. Schacherer ist mit ihrer Kollegin Stephanie Riegger Ungarnbeauftragte der Realschule, ihre Kollegin hat aber eine Prüfungsklasse und konnte dadurch nicht mitfahren, wofür Imke Pena sich bereit erklärte. 19 Mädchen und vier Jungen flogen mit, sie waren in Gastfamilien untergebracht, Julia Schacherer und Imke Pena bei Kollegen.

Den Verantwortlichen in Kunszentmiklós und in Blumberg ist der Austausch wichtig. Nach ihrer Ankunft wurde die Blumberger Gruppe von Bürgermeister Szabolcs Bödi und dem Rektor des Reformierten Gymnasiums bei einem Empfang in der Schule begrüßt.

Nach dem Ankunftstag besuchten sie Kecskemét, die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks, in dem Kunszentmiklós liegt und mit dem der Schwarzwald-Baar-Kreis eine Gebietspartnerschaft pflegt. Es sei eine tolle, große Stadt, sagte Julia Schacherer, dort habe auch Daimler-Benz eine Niederlassung. Imke Pena schwärmte vom Besuch des Musikinstrumentenmuseums, wo die Schüler ganz verschiedene Instrumente mit ungewöhnlichen Materialien aus mehreren Ländern selbst ausprobieren konnten: Zum Beispiel eine alte Zither, eine Art Dudelsack aus einem Schafmagen, eine Maultrommel, eine Säge oder ein Alphorn. Eine Stadtrallye und ein Besuch in einem Erlebnisbad rundeten diesen Tag ab.

Ungarische Kultur prägte auch den nächsten Tag mit einem Tagesausflug nach Kalocsa. Ein unvergessliches Erlebnis war dort eine spannende Reitervorführung. Ein Reiter stand auf zwei Pferden, auf jedem mit einem Bein, und lenkte mit mehreren Zügeln insgesamt zehn Pferde. Dieser Sport gehe wahnsinnig in die Beine, schilderten die Lehrerinnen beeindruckt, es sei seine ganz spezifische Fähigkeit und die Reiter dort hätten auch schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. Die Reitervorführung habe allen am meisten imponiert. Auf einer Kutschfahrt wiederum sahen die Blumberger Gäste Graurinder, Wollschweine und Schafe.

Kunsthandwerk sahen die Gäste bei einem Besuch einer Porzellanmanufaktur, eine Fahrt nach Szekszárd und ein Theaterbesuch einer Deutschen Bühne rundeten diesen Tag ab. Die Landesbräuche standen auch auf dem Programm, als die Gruppe mit dem Zug in den Nachbarort Szabadszállás fuhr und dort ein weiteres Gehöft besuchte und dort eine Pusztaolympiade erlebte und wandern konnte. Schnell verging die Zeit. Zwei Tage verbrachten die Schüler mit ihren Gastfamilien. Viele fuhren an den Plattensee, andere nach Budapest oder zu einer Sommerrodelbahn.

Ein gemeinsames Abendessen mit ungarischem Gulasch, Karaoke und einem Ungarischwettbewerb rundete den Aufenthalt ab, bevor es am Montag zu einem Tagesausflug nach Budapest mit Stadtbesichtigung, Markthalle, Burgviertel, Parlament und Gellertberg sowie den anschließenden Heimflug über Nacht ging.

Für Julia Schacherer hat sich der Aufwand gelohnt. "Wir gehen davon aus, dass mehrere Schüler die Freundschaft weiter pflegen."