Jedes Mitglied der Randenwölfe ist verpflichtet, seinen Vereinsorden bei allen öffentlichen Auftritten zu tragen. Um dies zu zeigen, präsentieren zahlreiche Wölfe ihre Beweisfotos auf der Vereinsseite auf Facebook, wie hier im Bild Narrenpräsident Michael Fischer und sein Vorstandskollege Jörg Wiesendorfer.Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Erfolgreiche Lumpenliedle-Premiere / Mehr als 200 Zuschauer vor den Bildschirmen

"Bei uns da ist’s famos, heut sind die Wölfe los. Und sind die Wölfe einmal da, dann ist die schönste Zeit im Jahr" erklang am Samstag pünktlich um 20.11 Uhr zum Auftakt der Narrenmarsch der Randenwölfe Nordhalden.

Blumberg-Nordhalden. Was ursprünglich als kleines vereinsinternes Warm-up für den digitalen Programmabend am Fasnachtssamstag und zugleich als Generalprobe für die Technik gedacht war, stieß auf großes Interesse. Mit über 200 Zuschauern verfolgten mehr Leute das Spektakel, als sonst im Wolfsbau, der Dorferlebnisscheune Nordhalden, Platz gehabt hätten.

Als erster Narrenpräsident des Vereins begrüßte Michael Fischer die Zuschauer aus dem Homeoffice und übergab dann das Wort an die "Drei Amigos" Andreas Weber, Günther Fluk und Volker Reichmann, die als Ansager und Jury-Mitglieder aus den Filmstudios in Kommingen und Nordhalden live das Geschehen kommentierten und mit munteren Anekdoten aus dem Nähkästchen plauderten. Außer Konkurrenz machten sie den Anfang und besangen in ihrem Beitrag "Corona-Fasnet" auf amüsante Weise ihre Erlebnisse mit Homeoffice, Glasfaser und leer geplünderten Regalen.

Intermezzo-Tanz als Anheizer für die zweite Runde

Zehn Teilnehmer hatten keine Mühen gescheut und sich allerhand einfallen lassen, um mit lustigen, frechen und, wie es sich für typische Lumpenliedle gehört, nicht immer ganz jugendfreien Beiträgen an den Start zu gehen. Mit dabei waren: Anja und Hermann Fluk sowie Matthias Sprenger mit dem Lied "Klein Erna", Dirk Steuer und Michael Sauter mit dem "Donaulied" sowie Gerhard und Michael Fischer mit dem "Lumpenliedli Mädlei Nr. 1". Jacqueline und Fabienne Baumann, Stefan Fluk, Thorsten Steuer, Franziska Müller und Jasmina Zeller präsentierten "Wir lagen vor Madagaskar", und Franziska Müller und Anna-Lena Weiß zeigten einen toll kostümierten Tanzvortrag zu "Mambo No. 5".

Die kurze Halbzeit-Pause beendeten die beiden jungen Tänzerinnen Maja Stach und Lena Lorenz mit ihrem gelungenen Intermezzo-Tanz als Anheizer für die zweite Runde. Steffen Zimmermann eröffnete diese auf dem stillen Örtchen mit dem Titel "Frauenklo", und Johannes Lohberger sowie Jörg Wiesendorfer präsentierten den Hit "Da sprach der alte Häuptling der Indianer". Ein zweites Potpourri boten Michael Fischer und Schriener mit dem "Lumpenliedli-Mädlei Nr. 2"., die Gruppe "Los Narros" überzeugte mit dem Volkslied "Stiefele muss sterben" und Arthur und Renate Zimmermann sangen ihre selbst gedichtete Version von "Holladio" über ihre "Fasnet dähom".

Alle Akteure hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und mit ihren mannigfaltigen Darbietungen mit teils gesanglichen, teils schauspielerischen Höchstleistungen dem Publikum einen äußerst kurzweiligen Abend beschert.

Der Mann an der Technik, Dominik Leute, leistete erstklassige Arbeit. Die zugeschickten Videobeiträge hatte er geschnitten, zum Teil mit Bildern, weiteren Filmsequenzen und Ton unterlegt, Effekte hinzugefügt, live zwischen den Schauplätzen gewechselt und so für einen reibungslosen Ablauf gesorgt.

Kommentare sind während Veranstaltung per Chat möglich

Damit das Publikum zu Hause zumindest ein wenig das Gefühl hatte, gemeinsam Fasnacht zu feiern, nutzten viele von ihnen fleißig die Chat-Funktion, um live während der Veranstaltung ihre Kommentare einzubringen und miteinander zu kommunizieren. Außerdem luden etliche Zuschauer Fotos von ihrer kleinen Wohnzimmer-Feier auf Facebook hoch. Am Ende konnten sie über ein Bewertungstool mit einer Punktvergabe von eins bis zehn alle Beiträge bewerten, um den Sieger mit den meisten Punkten zu küren. Allerdings hat die automatisierte Auswertung des Abstimmungstools nicht funktioniert. Daher werden nun alle abgegebenen Stimmen nochmals manuell ausgewertet und die Sieger beim Programmabend am Samstag bekannt gegeben, wobei die ersten zwei Plätze prämiert werden.

Für den närrischen Abend hatten sich zahlreiche Zuschauer mit Speisen aus der Wolfsküche versorgt, die passend zum Motto "Ko Fasnet isch ko Option" in entsprechenden Taschen geliefert wurden. Ein Teil der Einnahmen geht als Spende an den Neubau des Fasnachtsmuseums der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee.

Nachdem bereits der Lumpenliedle-Contest als Warm-up eine rundum gelungene Veranstaltung war, darf man gespannt sein, was sich die Randenwölfe für ihren Programmabend am Samstag alles einfallen lassen haben.

Die Randenwölfe Nordhalden sind der erste Fasnachtsverein im Raum Blumberg, der digitale Abende mit aktuell produzierten Beiträgen im Live-Stream anbietet. Nach dem gelungenen Auftakt mit dem Lumpenliedle-Contest als Warm-up steigt am Samstag, 13. Februar, der erste digitale Programmabend. Dafür haben sich schon 400 Besucher angemeldet. Wer daran teilnehmen will, kann sich über die Homepage www.randenwoelfe.de anmelden. Dort steht auch die Essens- und Getränkekarte für den Lieferservice.