Lesung: Alemannische Mundart begeistert

Blumberg-Riedöschingen (cow). Seit mehr als 30 Jahren hat sich der bekannte Autor Markus Manfred Jung aus dem Kleinen Wiesental einen bedeutenden Namen im Verfassen alemannischer Gedichte, Geschichten und Theaterstücke gemacht, da es ihm ein Herzensanliegen ist, die alemannische Sprache und Kultur weiterzugeben.

30 Zuhörer

Von Anfang an begeisterte er die etwa 30 gespannt lauschenden Zuhörer. Die pointierten Glossen und Satiren aus seinen Büchern "Gopaloni" (die abgemilderte, kindgerechte Version des Fluches "gottverdammt") und "Verruckt Kommod" behandelten Alltagsthemen und Kindheitserinnerungen wie etwa das eheliche Zusammenleben, Zugfahrten neben anstrengenden Sitznachbarn oder auch das großelterliche Plumpsklo mit auf Zimmermannsnägel gesteckten Zeitungsfetzen als Klopapierersatz. Dabei nahm der Autor kein Blatt vor den Mund und nannte die Dinge beim Namen, wie sie eben waren, was die Besucher oft kräftig schmunzeln ließ.

Daneben gab Markus Manfred Jung auch einen Einblick in die Streiche von Max und Moritz, die er ins Alemannische übertragen oder seinem Wortlaut nach "übregschmugglet" hat.

Gedicht in Hochdeutsch

Doch neben tiefstem Dialekt schreibt Jung auch Gedichte auf Hochdeutsch, der ersten Fremdsprache für wahre Alemannen, die er aufgrund seiner Tätigkeit als Deutschlehrer jedoch ebenfalls hervorragend beherrscht: Max und Moritz auf Alemannisch.

In der Pause des gelungenen Literaturnachmittags stärkten sich alle mit Kaffee und hausgemachten Kuchen.