Dietrich Reimer hat sich mit der Geschichte der Sauschwänzlebahn befasst. Foto: Lurt Foto: Schwarzwälder-Bote

Eisenbahn: Beitrag des Blumberger Heimatforschers Dietrich Reimer in Schriftenreihe des Baarvereins

Von Bernhard Lutz

Rund 160 Jahre sind es her, als im Großherzogtum Baden große Pläne mit der Eisenbahn entstanden, der Großherzog wollte auf der Schiene schlicht internationale Durchgangsstrecken.

Blumberg. Der Blumberger Heimatforscher Dietrich Reimer schildert in einem Beitrag für den Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar anschaulich die damaligen Überlegungen und Entwicklung, die heute noch unter anderem in der Blumberger Sauschwänzlebahn mit ihrer idyllischen Museumsstrecke von Blumberg nach Weizen zu sehen sind.

"Die Eisenbahn kam 1860 an den Hochrhein. Die badische Hauptbahn hatte 1856 Basel ereicht und wurde über Waldshut und Schaffhausen in Richtung Konstanz weitergebaut, 1863 war die Strecke vollendet. Zur offiziellen Einweihung am 13. Juni 1863 reiste der Großherzog an. Er wurde auch im schweizerischen Neunkirch mit ›Hoch‹ und ›Willkomm‹ begrüßt", was ihn überraschte, damit hatte er nicht gerechnet.

Dies konnte nicht darüber hinwegtäuschen, "dass der zwischen Baden und der Eidgenossenschaft geschlossene Vertrag über die Durchfahrt deutscher Militärzüge durch den Kanton Schaffhausen für deutsche Interessen auf Dauer als untragbar angesehen wurde". Der parallel zur Eröffnung der Strecke geschlossene Vertrag erlaubte zwar Militärtransporte über Schweizer Gebiet, jedoch "ohne Fahnen und klingendes Spiel" (so der Originaltext). Im Ernstfall hätte die Schweiz aufgrund ihrer Neutralität weitere Beschränkungen erlassen.

So entstand die Idee einer strategischen Umgehungsbahn von Waldshut aus durch das Wutachtal nach Blumberg und sogar weiter bis Donaueschingen, dieser letzte Abschnitt wurde allerdings nie gebaut. Doch die Idee erhielt zusätzliche Nahrung, als nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 das Deutsche Reich gegründet wurde, in dem der Kaiser Wilhelm I. mit seinen Generälen das Sagen hatte. In den Jahren 1887 bis 1890 wurde dann die Strecke gebaut, die zunächst als Kanonenbahn für den Transport von Truppen und Kanonen diente, später für den Personenverkehr. Seit 1977 betreibt die Stadt Blumberg die Strecke als Museumsstrecke.