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Standort soll weiter in Blumberg bleiben

Die Diskussion über die Notarztversorgung in Blumberg geht in eine neue Phase. Die Blumberger Notärzte setzen dabei auf die Blumberger Bevölkerung und auf Bürgermeister Markus Keller.

Blumberg (blu). Das geht aus einem Brief an Bürgermeister Keller hervor, den Notarzt Rainer Holzke auch im Namen seiner beiden Kollegen Martin Humbach und Christoph Damm schrieb.

Die Blumberger Notärzte, die den Notarztdienst neben ihren Praxen in der Innenstadt betreiben, sind interessiert, dass der Notarztstandort weiterhin in Blumberg bleibt. Der maßgebliche Bereichsausschuss, in dem vor allem die Kostenträger das Sagen haben, will aufgrund eines Gutachtens den künftigen Notarzt-Standort Blumberg, der dann einen offiziellen Status erhalten würde, an das Längehaus verlegen: an die Straße zwischen Blumberg und Geisingen. Von dort aus, so argumentiert der Bereichsausschuss, könne man auch den gesamten Raum Geisingen notärztlich mitbetreuen. Notarzt Holzke schreibt in seinem Brief an den Bürgermeister, die dem Gutachten zu Grunde liegenden Zahlen seien "mindestens drei Jahre alt und entsprechen nicht dem, was wir als Notärzte erleben." Die Blumberger Notärzte "müssen sehr oft für Donaueschingen fahren, da DS mit einem Notarzt oft nicht auskommt."

Am Längehaus müsste das Klinikum VS sofort die ärztliche Komplettbesetzung übernehmen, "was nach unserem Kenntnisstand unmöglich ist." Vom Längehaus aus bedeutete das weitere Anfahrten, ein klarer Nachteil für die Blumberger Bürger.

Nur zwei Duschen müssen nachgerüstet werden

Er selbst, so schreibt Notarzt Holzke, habe nach seinem Ausscheiden ab 2023 seine Praxisräume angeboten als neuen Notarztstandort. Man müsste nur zwei Duschen (für Frauen und Männer) nachrüsten.

Dann würden Garagen für ein Rettungsfahrzeug benötigt, hier hat Holzke schon eine Idee: "Ideal wäre es, wenn das meiner Praxis auf der anderen Straßenseite gegenüberliegende Grundstück an der Hauptstraße erworben werden könnte zum Bau der Rettungsfahrzeug-Garagen."

Als zweites regte Holzke ein Bürgervotum an: Die Blumberger Notärzte würden gern die Bürger zu Wort kommen lassen:

Diese sollten abzustimmen können über den Erhalt des Notarztstandortes in Blumberg und über die Fortschreibung des bisherigen Rettungsdienstes durch den DRK-Kreisverband Donaueschingen. Ihm schwebt eine Abstimmung auf Listen in allen Arztpraxen, im Rathaus (und den Ortsteilverwaltungen) und den DRK Ortsverbänden vor.

Stadt wäre als Organisator der Dienste gefragt

Allerdings müsste diese dann die Stadt organisieren, das schaffe er neben seiner Praxis und den Notarztdiensten nicht auch noch, schreibt Holzke.

Bürgermeister Markus Keller war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.