Einige Veränderungen in kommender Saison: Bahnbetrieb auf Museumsbahn dann unter Dampf und Diesel.
Blumberg - Historie wird bei der Sauschwänzlebahn groß geschrieben, auch wenn der Fahrbetrieb nicht nur unter Dampf, sondern auch mit Diesel gesichert wird. In der Saison 2015 wird es einige Veränderungen geben, im Fahrplan, im Tarif und beim rollenden Material.
Dampflok-Romantik, damit wurde und wird bei der Sauschwänzlebahn geworben. Das soll auch so bleiben, nur wird es, wenn alles planmäßig läuft, einen Wechsel bei der Dampflok geben. Die eigene Lok der Eisenbahnbetriebe, die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn 262 (Henschel 1954), soll nach intensiven Gesprächen, Abklärungen der Restaurierungsmaßnahmen und Zeiten, vertraglich zugesichert bis 28. Februar 2015 vom Eisenbahnbetriebswerk Meiningen fertiggestellt sein. Jeder Tag Verspätung würde Entschädigungszahlungen für die Bahnwerker in Thüringen bedeuten.
Manuel Jußem, der nach dem Ausstieg der WTB in den Saisonzeiten 2013 und 2014 mit seiner privaten Lok P8 den Dampfzugbetrieb als Vertragspartner der Stadt aufrecht erhalten hatte, scheidet in Freundschaft und übernimmt anderweitig Aufträge. "Wenn wir einen Engpass haben sollten, ist ein Wiedersehen mit Manuel Jußem und seiner P8 durchaus denkbar. Wir sind ihm sehr dankbar für sein Engagement", sagt Bahnbetriebe-Geschäftsführer Christian Brinkmann.
Die Hauptlast der Fahrten von Anfang April bis zum 31. Oktober wird demnach die eigene FKE 262 übernehmen, vor allem während der Hochsaisonzeit. Dazwischen gibt es aber, um Wartungszeiten für die Dampflok zu schaffen, auch Fahrten im Dieselbetrieb, wobei die Historie gewahrt bleibt. Die im vergangenen Jahr angeschaffte Diesellok V36 weist als Baujahr 1939 auf, ist jetzt also auch schon 75 Jahre alt und ähnelt äußerlich doch stark einer Dampflok. Allerdings soll mit der Zugmaschine kein Etikettenschwindel betrieben werden. Vielmehr gibt es auch durchaus Freunde historischer Dieselloks und die V36 hat ohnehin ihren eigenen Charme und Fans, versichert Christian Brinkmann.
Dennoch wird es Preisunterschiede bei den Fahrten geben. Mit Diesellok gezogenen Fahrten werden um vier Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder günstiger angeboten.
An einzelnen Tagen in der Saison, vor allem wenn Sonderveranstaltungen anstehen, werden Dampf- und Diesellok gezogene Züge auf die Strecke gehen, da die Wutachtalbahnstrecke ja auch Zubringerfunktion hat und diese Fahrgäste nicht durch die Veranstaltungsstopps behindert werden, etwa, wenn beim Westerntag der Zug "überfallen" wird und stoppt.
Die Dieselfahrten werden an diesem Tag über Weizen hinaus bis nach Stühlingen gehen. Die Nachbarstadt mit ihrer historischen Innenstadt soll und will stärker in das museale Sauschwänzlebahn-Konzept eingebunden werden. Der Bahnhof Stühlingen wird hergerichtet. Ob Dampfzüge bis dorthin fahren können, ist noch offen. Wenn ja, stellt dies für die Lokführer und Heizer wegen der streckennahen Wohnbebauung eine Herausforderung dar.