Die Akteure beim Spatenstich für den Breitbandausbau im Achdorfer Tal: Bauleiter Erich Thurow von der Firma Vetter (von links), Firmenchef Georg Vetter, Stadtrat Bodo Schreiber, Stadtbaumeister Uwe Veit, Bürgermeister Markus Keller, Zweckverbands-Geschäftsführer Jochen Cabanis, Fördermittelberaterin Laura Kirchner von der Agentur Atene Kom, Ortsvorsteher Hans-Peter Mess, die Stadträte Hermann Zorbach und Werner Waimer, Benno Schramm vom Büro SKB Ingenieure und Stadtrat Edgar Blessing Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Spatenstich für Breitband im Tal / Auch Achdorf erhält den Glasfaseranschluss

Im Achdorfer Tal wurde am Donnerstag ein Stück Glasfasergeschichte geschrieben. Beim alten Feuerwehrhaus erfolgte der Spatenstich für den Breitbandausbau.

Blumberg-Achdorf (blu). Die Sonne schien, das passte. Achdorf ist dabei zwar der letzte der acht Blumberger Stadtteile, doch das lange Warten hat sich gelohnt, wie Bürgermeister Markus Keller und Jochen Cabanis als Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar deutlich machten. Denn Achdorf ist einer der ersten Orte in Baden-Württemberg, die von einer neuen Bundes-Förderung profitieren, bei der der Bund und das Land insgesamt 90 Prozent der Kosten von 1,7 Millionen Euro tragen, 50 Prozent der Bund und 40 Prozent das Land. Zehn Prozent, das sind 170 000 Euro, trägt die Stadt.

Besonders freuen können sich die Achdorfer Bürger, sie erhalten den direkten Hausanschluss von der Grundstücksgrenze aus gratis. Dazu kommt das Backbone von Eschach nach Achdorf und Achdorf nach Blumberg mit 701 000 Euro, das mit 368 000 Euro gefördert werden soll, 333 000 Euro müsste der Schwarzwald-Baar-Kreis tragen. "Wir alle sind froh, heute hier stehen zu können", sagte Bürgermeister Markus Keller. Er freute sich, dass die Hüfinger Firma Vetter das gute Wetter vor Weihnachten blitzschnell genutzt habe, um die Firmen im Gewerbegebiet Riedböhringen an das Breitband anzuschließen, und nun in Achdorf zugange sei. Riedböhringen, so Keller, könne wegen der drei Anbieter dort nicht in den Fördergenuss wie Achdorf kommen. Mit dem Achdorfer Tal habe die Stadt die Marke von zehn Millionen Euro überschritten, die sie ko-finanziere.

Freude auch bei Jochen Cabanis vom Zweckverband. "Blumberg ist die Gemeinde, die beim Ausbau am weitesten ist", betonte er. Die Kernstadt habe nun überall Glasfaser, damit sei Blumberg die einzige Stadt dieser Größe, die so schnell fertig geworden sei. Und Cabanis freute sich, dass der Zweckverband der Stadt Pachteinnahmen für das Netz zurückgeben könne. Ausdrücklich dankte Cabanis Achdorfs Ortsvorsteher Hans-Peter Mess für die Geduld, ursprünglich wollte man dort schon eineinhalb Jahre vorher fertig sein. Cabanis äußerte allerdings einen Wunsch: Von den 193 angeschriebenen Grundstückseigentümern hätten sich 129 für einen sofortigen Glasfaseranschluss entschieden. Zwölf Eigentümer wollten bisher nur eine Ablage bis an die Grundstücksgrenze. Diese zwölf hätten noch eineinhalb Wochen die Chance, sich für einen sofortigen Anschluss zu entscheiden. Wobei es in Achdorf auch noch 50 unbebaute Grundstücke gebe.

Die organisatorische Betreuung für die Förderung des Bundes übernimmt die Agentur Atene Kom. Fördermittelberaterin Laura Kirchner erklärte, damit die Projekte schneller umgesetzt werden könnten, erhielten die Gemeinden zuerst eine Zusage und dann, nach der Planung, den endgültigen Förderbescheid. Die Digitalisierung umfasse die unterschiedlichsten Lebensbereiche, Breitband sei längst ein harter Standortfaktor geworden.

Freude auch bei Ortsvorsteher Hans-Peter Mess: "Das ist ein Meilenstein für unser Tal." Die Firma Vetter gibt weiter Gas: So lange das Wetter hält, werden die Hausanschlüsse gelegt, eine Kolonne sei bereits dabei, am Schleifenbach entlang die Leerrohre für das Backbone von Blumberg nach Achdorf zu legen, sagte Firmenchef Georg Vetter.

Achdorf besteht aus fünf Ortsteilen, bisher hatte nur Eschach einen Glasfaseranschluss. Nun kommen auch Achdorf selbst, Aselfingen und Überachen sowie Opferdingen zum Zug.

In den Jahren 2011/12 erhielten Riedböhringen, Hondingen, Riedöschingen, Kommingen und Fützen als erste fünf Stadtteile den Glasfaseranschluss bis zum Verteilerkasten, von dort geht es bisher noch über Kupferleitungen in die Gebäude. Diese Strecken sollen nun durch Glasfaser ersetzt werden, in diesem Jahr ist Fützen vorgesehen, weil der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar dort auch sein Glasfasernetz zwischen den Gemeinden (Backbone) mit dem Netz des Landkreises Waldshut verbinden will. In den Jahren 2015/16 erhielt der Großteil der Kernstadt (drei von fünf Abschnitten, darunter Zollhaus) den Breitbandanschluss, dann schon ins Haus.

In den Jahren 2017/18 erhielten die Stadtteile Epfenhofen sowie Nordhalden mit Neuhaus und der Ortsteil Randen den Glasfaseranschluss ins Haus.

Danach erfolgte der restliche Ausbau in der Kernstadt.

Achdorfer Tal: Als einzige der fünf Achdorfer Ortsteile erhielt Eschach im Herbst 2017 den Breitbandanschluss im Zuge der Backbone-Verlegung von Riedböhringen nach Mundelfingen.