Vereine: Stadt soll Gesamtkonzept für Sportzentrum erstellen / TuS will Handball- und Hartplatz übernehmen
Das Werner-Gerber-Sportzentrum in Blumberg wird saniert. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat am Donnerstag die Verwaltung, ein Gesamtkonzept zu erstellen und die Planungen des TuS Blumberg mit einzubeziehen sowie Kosten und Fördermöglichkeiten zu ermitteln.
Blumberg (blu). Die Stadt stelle die vom TuS gewünschte Übernahme des Hartplatzes in Aussicht.
Rund eine Stunde lang befasste sich das Gremium mit dem Sportzentrum, zu Beginn trug Marco Hörenz, Vorsitzender des TuS Blumberg, die Überlegungen des Vereins vor, dem auf dem Gelände das Clubhaus mit dem Lokal gehört, die er zwei Wochen zuvor schon nichtöffentlich dem Technischen Ausschuss vorgestellt hatte.
Kurz und bündig schilderte Hörenz die Situation des Vereins mit 407 Mitgliedern, 50 Aktiven und 145 Kindern und schilderte die sportliche Situation mit dem neuen Trainer Frank Berrer.
Dem Verein gehe es nicht nur um Fußball, so Hörenz, "wir wollen den Kindern auch Werte vermitteln." Im Sportzentrum wolle der Verein selbst Verantwortung übernehmen, es sei eine Mammutaufgabe, die eigentlich von der Stadt alleine kaum zu schultern sei, und schon gar nicht von einem Verein.
Der TuS Blumberg würde gerne den Hartplatz und wenn möglich auch den alten Handballplatz übernehmen. Auf dem Hartplatz wollten sie einen Naturrasenplatz machen, sagte Hörenz, das sei günstiger als ein Kunstrasenplatz.
Ein Kostenvergleich aus dem Internet über 25 Jahre ergebe ohne Wartung und Pflege bei einem Naturrasen 180 000 Euro (reine Baukosten), bei einem Kunstrasen dagegen 915 000 Euro. Bei Baukosten von 450 000 Euro müsse man die oberste Schicht alle zwölf bis 15 Jahre für rund 215 000 Euro erneuern und den Abtrag für 15 000 Euro entsorgen.
Das Ziel des Vereins sei sportlich: Bis August 2019 hätten sie gerne den Naturrasen, was angesichts der kurzen Zeitspanne bei vielen Stadträten ein Schmunzeln hervorrief.
Bürgermeister Keller betonte, das Stadion sei in einem Zustand, "wo wir anpacken müssen." Die Drainagen seien komplett kaputt. Den vorderen Rasenplatz, wo vor allem Jugendteams trainieren, wolle die Verwaltung rückbauen, um mehr Parkplätze zu erhalten und auch Platz für Feste, da die Fläche vor der Energieversorgung Südbaar, wo unter anderem die Eisbahn steht, bebaut werden solle.
Der Bürgermeister betonte, auch im Hinblick auf den Schulcampus, dass im Sportzentrum für ihn neben dem Fußball der Schulsport Priorität habe. Die Leichtathleten hätten ihn diese Woche angeschrieben. In der Diskussion würdigten die Redner die Initiative des TuS.
Stadtrat Dieter Selig (CDU) wies darauf hin, dass das Stadion im Jahr 1977 eingeweiht wurde. "Wir sind froh, dass der TuS Blumberg die Initiative ergriffen hat und stimmen der Vorlage zu."
Stadtrat Rainer Gradinger (Freie Liste) würdigte den Tus als Motor für Überlegungen, die Fraktion stimme zu, dass ein Gesamtkonzept erstellt werden, auch im Hinblick auf die von den Leichtathleten geforderte Tartanbahn. Zu überlegen sei, eine Arbeitsgruppe zu gründen mit Vertretern von Vereinen, Schulen und der Verwaltung.
Stadträtin Uschi Pfeiffer (SPD) betonte: "Ein schlüssiges Konzept", die Sozialdemokraten könne dem folgen, "Danke für die Vorarbeit." Stadtrat Hermmann Zorbach (fraktionslos) schloss sich an.
