Der Festgottesdienst mit den Pfarrern Guido Palazzari und Stefan Hesse, einer Bläsergruppe des MV sowie der Chor "Eingestimmt". Foto: Schweigler

150-jähriges Jubiläum des Musikvereins Randen wird vier Tage lang groß gefeiert. Abschluss mit Handwerkervesper.

Randen - Die Feierlichkeiten anlässlich des 150. Geburtstages des Musikvereins Randen entwickelten sich bis zum gestrigen Sonntag zu einem wahrhaft großen und imposanten Jubiläumsfest.

Seit Donnerstag strömten die Gäste ins Festzelt und ließen sich durch die zuletzt spürbare Erscheinung der Eisheiligen wenig beeindrucken. Mit viel Blasmusik und toller Laune wurde kräftig gefeiert.

"Wer gratuliert dem Musikverein Randen auf originellste Weise", lautete es auf der Einladung zum Jubiläums-Showkonzert der Gastkapellen am Samstagabend. Den Anfang machte der Musikverein Deißlingen mit seinem Dirigenten Robin Nikol. Zu einer Auswahl vom Popsong bis zur Polka wuchs die Stimmung sehr schnell. Mit der Steptanz-ähnlichen "Body-Percussion" gelang ein hervorragender Abschluss.

Bisher einmalig und einzigartig traten die Nachbarn vom Musikverein Riedöschingen auf. Nach einem eher schlichten "Happy Birthday" schlugen die 40 Musiker eine ganz andere Richtung ein. Während einem brillanten Schlagzeugsolo von Evelyn Schöndienst zogen die Musiker Kittel, Weste, Krawatte und Hemd aus und spielten danach in schwarzen T-Shirts ein rockiges Medley von "AC/DC". Dirigent Roland Schey ließ sich dazu auf einem Motorrad durch das Zelt bis an die Bühne fahren.

Viele perfekt umgesetzte Soli folgten. Bei der anschließenden Messung des Publikumsapplauses mit bis zu 114 Dezibel lagen die beiden Orchester nur einen Wimpernausschlag auseinander. Die folgerichtige Entscheidung war, beide Teilnehmer als Gewinner zu küren.

Als Preis bekommen sie vom Veranstalter einen Kameradschaftsabend gestiftet. Eine wahrhaft große Nummer für sich war der bekannte Moderator Helmut Kiefer, der durch das Programm führte und dem begeisterten Publikum mit unzähligen Witzen wahre Lachsalven entlockte.

Bereits am Freitagabend boten "Wilfried Rösch und seine böhmischen Freunde" Blasmusik vom Allerfeinsten. In fast vier Stunden zelebrierte er Polka, Walzer, Marsch und auch moderne Arrangements. Dabei kamen über 400 Besucher voll auf ihre Kosten. Ein Wermutstropfen fiel jedoch, als der sympathische Orchesterleiter verkündete, dass er Ende 2015 Abschied von der Bühne nehmen will.

Pfarrer Guido Palazzari würdigte während des Festgottesdienstes am Sonntag morgen die Musiker, auch die der bisherigen Generationen, für ihr Wirken. "Mit Musik ist es möglich, uns etwas den Himmel vorzustellen", sagte der Geistliche in seiner Predigt. Durch Musik gelänge auch gut das Zusammenspiel und der Zusammenhalt in einer Gruppe.

Im Anschluss daran unterhielt die Stadtmusik Hüfingen mit ihrem Dirigenten Jan Willem zum Frühschoppen.

Bei den Grußworten lobte Landrat Sven Hinterseh den Musikverein als "vitale Kraft in dieser herrlichen Dorfgemeinschaft". Dem Vorsitzenden Thomas Zepf überreichte er eine Urkunde und ein Geldgeschenk.

Auch Bürgermeister-Stellvertreter Matthias Fischer stellte das enorme Engagement des Jubilarvereins heraus: "Hier wird zugepackt, es ist beispielhaft, wie hier die Anforderungen gemeistert werden."

Auch Landtagspräsident Guido Wolf würdigte die Vereinsmitglieder: "Sie sind die frohen Botschafter für ihren Ort und seine gesamte Bevölkerung". Sein Geschenk war das tolle Solo Zirkus Renz auf dem Xylophon.

Am Nachmittag sorgten die Musikvereine aus Hochemmingen, Ehingen, Unterbaldingen und Hondingen für eine gefällige Unterhaltung. Als Krönung des Blasmusiksonntages spielte die Stadtkapelle Blumberg ein hervorragendes Galakonzert.

Auch heute wird gefeiert: ab 15 Uhr unterhält das Seniorenblasorchester des Verbands.

Ab 17 Uhr spielen die Cholfirstfäger zum traditionellen Handwerkervesper, und zum Finale der "Festtage" unterhält die Trachtenkapelle Stetten.