Der Vorstand der Musikschule Blumberg hinten von links: Rainer Gradinger, Achim Happle, Musikschulleiter Michael Jerg, Stefanie Kreuz, der Vorsitzende Philipp Bellhäuser, sitzend von links: Martina Selig, Claudia Sausen und Carina Bayer. Archivfoto: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Leiter schildert Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart

Blumberg. Die örtliche Musikschule bestand am 7. März genau seit 30 Jahren. Seit 1990 ist Michael Jerg als Lehrer an der Musikschule, seit 1993 ist er Musikschulleiter.  

 

Woran denken Sie, wenn Sie die Worte 30 Jahre Musikschule Blumberg hören?

Auch im Leben eines Menschen sind 30 Jahre eine sehr lange Zeit, und wenn man über 26 Jahre diesen erfolgreichen Werdegang unserer Musikschule mitbegleiten und mitgestalten durfte, erfüllt mich das mit innerer Zufriedenheit. Wir unterrichten mittlerweile Kinder an unserer Musikschule, ganz speziell im Musikgarten, deren Oma oder Opa schon die Musikschule besuchten.

Wer waren die maßgeblichen Menschen, damit die Schule sich so entwickelt hat?

Es gilt dabei vielen Menschen Dank und Respekt auszusprechen, die über diese lange Zeit viel Verantwortung getragen haben und mutige Entscheidungen treffen mussten. Die wichtigsten Personen waren in dieser Entwicklungsgeschichte unbestritten unsere heutige Ehren- und Gründungsvorsitzende Verena Duschek, die über 25 Jahre der Musikschule vorstand, und Wolfram Kuntz, Ehrenvorsitzender der Stadtkapelle. Beide haben unermüdlich das Ziel verfolgt, eine respektierte und angesehene Musikschule für alle Kinder und Jugendlichen der Raumschaft Blumberg zu entwickeln.

Wie war die Situation, als Sie 1990 als Fachbereichsleiter für die Bläser begannen?

Es waren 1990 etwa 70 Mädchen und Buben, die das damalige Angebot, zumeist in Früherziehung und dem Blockflötenspiel, nutzten. Die damalige Leiterin Marie-Noel Kreilos hatte schon damals in diesen Bereichen der musikalischen Erziehung sehr großen Zuspruch. Möglich war das alles nur dank der politischen Willenserklärung vom damaligen Bürgermeister Werner Gerber und dem Gemeinderat, eine Musikschule mit städtischer Beteiligung zu zementieren. Damit war ein erster Baustein für weitere Entwicklungen an der Musikschule gelegt.

Wie haben Sie die Entwicklung seither erlebt?

Wir haben unser Angebot in den folgenden Jahren stark ausgebaut und immer auf qualitativ hochwertigen und professionellen Unterricht Wert gelegt. Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und insbesondere auch in den Ortsteilen, verfestigte sich von Jahr zu Jahr und unsere Schülerzahlen stiegen teils sprunghaft an. Immer Ausschau haltend nach hoch qualifizierten Musiklehrerinnen und Musiklehrern, hat dies weiter beflügelt.

Als in Blumberg in den 1980er Jahren über die Gründung einer Musikschule diskutiert wurde, gab es im Gemeinderat Vorbehalte. Mehrere Mitglieder waren besorgt, dass die Musikschule nur den Kindern in der Kernstadt zugute käme, und die Kinder aus den Ortsteilen außen vor blieben. Inzwischen ist längst klar, die Einrichtung kommt den Kindern der gesamten Stadt zugute.Heute kommen etwas mehr als die Hälfte unserer Schüler aus den Ortsteilen und schätzen unser Angebot. Auch werden wir seit vielen Jahren als verlässlicher Partner in der Nachwuchsarbeit bei allen unseren Ortsteilkapellen gesehen.

Die Musikschule ist für alle Kinder in Blumberg offen. Wie ist die Zusammenarbeit mit den Musikvereinen in den Ortsteilen?

Die Synergieeffekte sind groß und die Zusammenarbeit ist hervorragend, offen und ehrlich.

Seit ein paar Jahren kooperiert die Musikschule mit Kindergärten und Schulen, wie ist der derzeitige Stand?

Auch hier sind die Synergieeffekte sehr groß. Gerade sind wir dabei eine weitere Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde einzugehen.

Die Musikschule hat schon etliche Talente gefördert, wer von ihnen hat den Sprung zu den Profis geschafft?

Das sind Steffen Uhrhan, Anja Schmieder und Oliver Felbinger. Nennen möchte ich aber auch die vielen weiteren hochtalentierten Instrumentalisten, die zwar nicht den Weg des Berufsmusikers einschlagen wollten, aber herausragende Musiker geworden sind. Auch denke ich dabei an die ehemaligen Schülerinnen und Schülern, die einen pädagogischen Berufsweg oder Erzieher gewählt haben. Ihre künftigen Kinder werden es ihnen mit Freude danken.

Die Musikschule ist ein eingetragener Verein, wie werden die Aufgaben verteilt?

Ohne die großartige, unentgeltliche und ehrenamtliche Arbeit unseres Vorstandsteams wären die anfallenden Arbeiten nicht zu bewältigen, auch die Vorstandsmitglieder haben maßgeblich zur tollen Entwicklung unserer Musikschule beigetragen. Außerdem bekommen wir Unterstützung von der Stadt, wofür ich Bürgermeister Markus Keller herzlich danke. Die Aufgaben in der Musikschule gleichen denen in einem mittelständischen Betrieb und werden entsprechend aufgeteilt.

Welche Bandbreite deckt das Angebot der Musikschule ab?

Vom Musikgarten für Kinder ab 18 Monaten, bis zu unseren Senioren. Auch arbeiten wir mit behinderten Menschen, die ebenfalls sehr viel Freude beim Musizieren haben.

Wie ist die Akzeptanz in der Bevölkerung?

Unter dem Zusammenschluss "Kuratorium Musik" sind wir etwa 1100 organisierte Mitglieder, also etwas mehr als zehn Prozent der Blumberger Bevölkerung hat direkt oder indirekt etwas mit der Musikschule zu tun.

Haben Sie für die Schule einen Wunsch?

Die Viktor-von-Scheffelschule wurde uns dankenswerter Weise von Bürgermeister Markus Keller als bleibendes Domizil zugesagt. Eingang würde mir sehr gefallen.

  Fragen von Bernhard Lutz

Blumberg (blu/hon). Der Wohnmobil-Platz in Blumberg wird aufgemöbelt. Einstimmig votierte der Ausschuss für Technik und Umwelt am Donnerstag dafür, dort einen Informations-Pavillon aufzustellen. Der Pavillon ist ein Geschenk der Firma Holzbau Fluck an die Stadt, sagte Bürgermeister Markus Keller, sein Wert liegt bei fast 33 000 Euro. Der Pavillon diene zunächst einmal Platzwart Christian Hartmann als Büro, der schon den Wunsch nach einer kleinen Waschmaschine geäußert habe, damit die Wohnmobilisten auch einmal Kleider waschen könnten. Außerdem könnten dort zum Beispiel auch Schulklassen bei Aktionen etwas verkaufen. Stadtrat Dieter Selig regte an, den Pavillon etwas mehr in Richtung zweier Bäume zu stellen. Der Ausschuss folgte ihm.

Das Besondere an dem Pavillon: er besteht aus Rohrkolben, im Volksmund "Kanonenputzer" genannte, vom Biologen Typha angustifolia. Den Rohrkolben mit seinen meterlangen Blättern und dem hochgewachsenen braunen Blütenstand kennt der Pflanzenfreund von Bachläufen und Sümpfen.

Der Architekt und Baustoffentwickler Werner Theuerkorn hat eine nützliche Verwendung für die Blätter des Kanonenputzers entdeckt: Er macht aus ihnen Dämmplatten. Das Unternehmen Holzbau Fluck hat aus dem Material einen Pavillon für die letztjährige Weltausstellung in Mailand gebaut, wissenschaftlich begleitet und unterstützt wurde das Projekt von der Firma Typha-Technik und dem Fraunhofer Institut für Bauphysik.