Gerda Heidrich in der Sudetenstraße in Blumberg wird heute 85 Jahre alt. Foto: Steger Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Gerda Heidrich blickt auf 85 Jahre / Harte Zeiten in den Nachkriegsjahren

Blumberg. Gerda Heidrich, geborene Hasenkrug, feiert am heutigen Mittwoch ihren 85. Geburtstag und hat viel aus ihrem Leben zu erzählen. Am 21. März 1933 kam sie in Saarbrücken zur Welt, 1937 siedelte die Familie nach Blumberg über. "An Silvester war meine Mutter mit mir im hundekalten Wartesaal in Zollhaus gestrandet und erst nach langem Hin und Her in der Kälte, holte uns der Kaufmann Adolf Wehinger, der damals Auto und Telefon hatte, nach Fützen. Mein Vater arbeitete als Maler beim Doggererz und feierte schon Silvester. Meine Mutter war bestimmt nicht begeistert," erinnert sich Gerda Heidrich an diesen Beginn.

1938 bekam die Familie in der heutigen Gartenstraße eine Wohnung, 1939 kam Schwester Doris zur Welt. Die Schule besuchte die Jubilarin bis zum Abschluss in Blumberg: erst in den Baracken am Herrengarten und dann in der neuen Scheffelschule. Arbeit fand sie in der Stumpenfabrik. 1950 wurde Schwester Christel geboren und erstmals durfte Gerda Heidrich zur Fastnacht gehen. "Das vergesse ich nie" sagt sie, "denn da habe ich meinen künftigen Ehemann Kurt Heidrich kennengelernt."

1952 wurde geheiratet. Die jungen Eheleute arbeiteten beide in der Weberei Lauffenmühle und bauten sich in der Sudetenstraße ein eigenes Haus. 1955 kam die einzige Tochter zur Welt, das Leben von Gerda Heidrich war geprägt von Berufstätigkeit, Haushalt, Garten und der Versorgung der Tochter. "Harte Zeiten waren es in diesen Nachkriegsjahren, aber wenn man einig ist, schafft man alles," so ihr Resümee.

Doch neben der vielen Arbeit waren auch Urlaubsreisen angesagt und so wurde mit dem Goggo, Tochter und Zelt nicht nur in Deutschland entspannt, sondern auch in Italien. Später kam mit Enkelsohn Martin Heidrich noch ein Kind in die Familie und wurde von den Großeltern großgezogen. Seit 2006 ist die alte Dame verwitwet und lebt immer noch in ihren eigenen vier Wänden in der Sudetenstraße.

Hier wird sie von ihrem Enkelsohn liebevoll betreut, der die Pflege übernommen hat und sich bestens um alles Notwendige kümmert. So bleibt Gerda Heidrich viel Zeit für Fernseher und Zeitung, und dazu kommt natürlich Rätsel. "Die können nicht groß und schwer genug sein, das hält den Kopf fit," Großmutter und Enkel sind sich einig. Im kleinen Kreis wird der Geburtstag gefeiert.