Trotz der Corona-Situation verfolgten mehr als 30 Einwohner die Wahl des neuen Orts­vorstehers bei der Bürgerversammlung im Gemeinschaftshaus in Kommingen.Fotos: Suttheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerversammlung: Neuen Komminger Ortsvorsteher gewählt / Viel Lob für Vorgänger Matthias Lohberger

Gerade ein gutes Jahr konnte Matthias Lohberger das Amt des Ortsvorstehers von Kommingen ausüben. Jetzt zwangen ihn gesundheitliche Gründe zur Abgabe dieses wichtigen Ehrenamtes.

Blumberg-Kommingen. Bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend im Gemeinschaftshaus wählte der Ortschaftrat einstimmig den bisherigen Stellvertreter Matthias Sauter zum neuen Ortsvorsteher. Zum Stellvertreter bestimmten sie Michael Sauter. Angesichts der Corona-Einschränkungen war die Versammlung mit mehr als 30 Gästen gut besucht.

Mit 20-jähriger Amtszeit hatte der ehemalige Ortsvorsteher Norbert Baumann eine hohe Messlatte gesetzt. 2019 wurde Matthias Lohberger mit frischen Kräften zu seinem Nachfolger gewählt. Es sei ihm verwehrt worden, so lange im Amt zu bleiben wie der Vorgänger, sagte der stellvertretende Bürgermeister Matthias Fischer, der die Versammlung eröffnete. Doch der Ortschaftsrat falle in kein Loch. Zum Glück gebe es in Kommingen aktive Menschen, die gerne ein Ehrenamt ausüben. Fischer vereidigte die beiden Neulinge, sowie den nachrückenden Ortschaftsrat Harald Sauter und händigte ihnen die erforderlichen Urkunden aus. Der Gemeinderat muss der Wahl pro forma noch zustimmen.

Sein Vorgänger sei Ortsvorsteher mit Leib und Seele gewesen, betonte Sauter. Höhepunkt von Lohbergers kurzer Amtszeit war die 700-Jahr-Feier der katholischen Kirchengemeinde St. Cyriak. Lohberger habe einen tiefen Einblick in die Komminger Geschichte gegeben. Er habe immer ein offenes Ohr für die Bürger und behalte sein Stadtratsmandat, so Lohberger.

Matthias Sauter möchte gerne, dass das Dorf mehr Einwohner bekommt. Er hob die Eigenleistung der Vereine und der einheimischen Firmen hervor. Der Lockdown musste auch hier umgesetzt werden, jedoch wollten die Vereine jetzt wieder aktiv werden. Er dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement. Insbesondere galt sein Dank seinem Vorgänger Matthias Lohberger. Das große Projekt Erschließung der Hochgärten sei fast abgeschlossen, lobte Sauter. Das Gemeinschaftshaus erhielt eine neue Leinwand. Hinter der Bühne wird jetzt im Herbst eine zweite montiert. In der Gemeinschaftsküche steht jetzt ein größerer Schrank zur Verfügung.

Zählte Kommingen Ende 2019 noch 260 Einwohner, so ist die Zahl bis Ende Juni auf 274 gestiegen. An der Erschließung neuer Bauplätze sei der Ortschaftsrat dran, so Sauter. Bauwillige sollten sich melden. In der Bürgerfragestunde wurden die fehlenden Grenzsteine in den Hochgärten und die Möglichkeit der Mehrwertsteuerersparnis bei den Baukosten angesprochen. Man warte noch auf die Rechnung des Bauunternehmers, informierte der Ortsvorsteher. Es sei fraglich, ob der um drei Prozent reduzierte Steuersatz zum Tragen komme.

Die Sanierung des Rubiswegs ist auf der Prioritätenliste für Kommingen ganz oben und wird wohl 2021 erfolgen. Für den Glasfaserausbau im Ort ist noch kein Zeitpunkt bekannt. In der Alpenstraße und den Hochgärten liegen bereits entsprechende Kabel. Die Zuschüsse für dieses großes Projekt wurden bereits beantragt. Wann die Maßnahme greifen wird, konnte auch Matthias Fischer nicht sagen. Matthias Lohberger wird in kleinem Rahmen vom Ortschaftsrat verabschiedet.

Matthias Sauter , 40 Jahre, ist der neue Ortsvorsteher von Kommingen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet als Bauführer in der Schweiz in Kloten. Er engagiert sich seit einem Jahr im Ortschaftsrat. Er ist bei der Feuerwehr aktiv. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit seinen beiden Pferden und mit Heimwerken. Außerdem wandert er gerne. Ihm liegt das Gemeinwohl am Herzen. Er will sich nicht zuletzt für die Schaffung neuer Bauplätze stark machen, wie er erklärt. Er freut sich besonders über die Steigerung der Einwohnerzahl von 260 Personen Ende 2019 – davon 117 weiblich und 143 männlich – auf 274 Einwohner Ende Juni 2020, darunter 128 weiblich und 146 männlich.