Das letzte Mal größerer Betrieb beim Blumberger Jugendhaus war die Eröffnung der Halfpipe und der Betonklötze im April 2019 zum Üben. Foto: Lutz

Stadt will eine neue Konzeption erstellen. Fachleute und Jugendliche sitzen mit am Tisch.

Blumberg - Wie es in Blumberg mit der offenen Jugendarbeit weitergehen soll, will die Stadt so schnell wie möglich entwickeln. Das erklärte Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy auf Anfrage.

Die FDP-Gemeinderatsfraktion hatte in ihrem Jahrespressegespräch am 30. Dezember gefordert, die Stelle so schnell wie möglich wieder zu besetzen, damit die Kinder- und Jugendlichen einen Ansprechpartner hätten. Stadtrat Detlev Dillmann, seit Jahrzehnten in der Suchtprävention tätig, hatte dies auch im Zusammenhang mit vier Drogentoten in Blumberg in den letzten Jahren gefordert.

Erste Gespräche bereits geführt

Die Stadt will nach dem Weggang von Streetworker Matthias Weiß im Sommer 2019 für die Jugendarbeit eine neue Konzeption erstellen, zumal auch im Gemeinderat Konsens darüber herrscht, dass die Jugendarbeit weiter gehen soll. Erste Gespräche hätten sie bereits geführt, auch mit Fachleuten, darunter auch die Schulsozialarbeiterinnen, erklärte Schautzgy. In den kommenden Wochen sollen weitere Gespräche geführt werden. Für die Neuausrichtung müssten sie intensiv überlegen, "wie wir das strukturieren", so Schautzgy. Dafür bräuchten sie im Vorfeld Gespräche mit Fachleuten, in einem zweiten Schritt wollten sie dann auch die Jugendlichen beteiligen. Dies hatte Bürgermeister Markus Keller am Samstag in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang erklärt. Eine große Herausforderung werde auch sein, eine geeignete Person zu finden und alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Möglicherweise könnte die Person die Konzeption mit entwickeln.

Wo Jugendarbeit künftig stattfindet, ist noch offen

Wo die Jugendarbeit in Blumberg künftig stattfinden wird, steht noch nicht fest. "Wir wissen, dass das Gebäude, in dem bisher das Jugendhaus war, wohl nicht mehr aktiviert werden kann", betonte die Hauptamtsleiterin im Hinblick auf die inzwischen miserable Bausubstanz.

Die Blumberger Stadtjugendpflege begann Ende 2000 mit Daniel Stengele als Jugendpfleger und erlebte im Jugendhaus Dämmlewiesen eine Blütezeit mit wöchentlich 300 Besuchern. Als Stengele Ende 2011 nach Stuttgart ging, dauerte es bis Januar 2013, bis das Jugendhaus wieder öffnete. Nachdem immer weniger Besucher ins Jugendhaus kamen, kündigte die Stadt den Vertrag von 2013 mit dem Betreiber, dem Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen auf Ende 2017.

Die Stadt änderte das Konzept, künftig sollte ein Streetworker die Arbeit aufnehmen. Diese Stelle erhielt Matthias Weiß, der im März 2018 begann und auf Ende Juni 2019 aus persönlichen Gründen wieder kündigte.