Zum Gespräch kam Landtagspräsident Guido Wolf (Mitte) auf den Steppacher Hof, um sich mit Ingfried Kurz, Tochter Jana (15), Sohn Luis(10) und Ehefrau Jutta (von rechts) ein persönliches Bild der Situation zu machen. Foto: Derksen

Guido Wolf und CDU-Stadtverband wollen für Steppacher Hof Benefizveranstaltung ins Leben rufen.

Blumberg - In der Begleitung von Ortsvorstehern und Mitgliedern der CDU-Fraktion stattete Landtagspräsident Guido Wolf der Straußenfarm Steppacher Hof einen Besuch ab, um sich ein Bild der Situation zu machen, nachdem die vom H5N3 Virus betroffenen Tiere getötet werden mussten( wir berichteten).

Emotionale Betroffenheit war dem Landespolitiker anzumerken, als Ingfried Kurz den Aufbau der Straußenzucht seit 1994 skizierte, die kontinuierlichen Erfolge schilderte, die sich einstellten und wie dann innerhalb einer Woche die Existenzgrundlage der Familie vernichtet wurde.

Nicht vorgesehen in der Tierseuchenkasse ist die Versicherung der großen Vögel, die als Exoten gelten und so wird von da kaum ein Entschädigungsbetrag zu erwarten sein. "In der Zeit vom 28. November bis zum 3. Dezember war dann alles vorbei. Ich kam mir vor wie bei meiner eigenen Beerdigung." Es fällt Ingfried Kurz nicht leicht, über diese Tage zu sprechen.

Über die Jahre hin hat die Familie Kurz nach der Neugestaltung des Bauernhofes immer wieder investiert, und das Angebot rund um den Strauß im Hofladen wurde sehr gut angenommen, weit über die Raumschaft Blumberg hinaus. Es sei ein Schlag nicht nur für die Familie, sondern auch für die Stadt Blumberg, die Region und auch für den touristischen Bereich, merkte Thomas Pfeiffer an und Guido Wolf erinnerte sich an die sommerliche Radtour zu den großen Laufvögeln. Wolf sprach die Solidarität an, mit der nicht nur die Bürger der Stadt, sondern weit über den Kreis hinaus reagieren und regte an, nach den Feiertagen in Stuttgart zu einem Runden Tisch zu bitten, wo von den Verantwortlichen dann grundsätzlich geklärt werden soll, wie und welche Versicherungsmöglichkeiten für solche Fälle machbar sind. Hier sei die Politik gefragt, denn die Bedrohung einer Infektion durch Wildvögel sei immer gegeben, da waren sich alle Gesprächsbeteiligten einig. Bundesweit gibt es fast 150 Betriebe, die Straußen züchten.

Ob und wie es auf dem Steppacher Hof nun weiter gehen wird, kann Ingfried Kurz zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Eine Zucht müsse wieder bei Null anfangen und dann dauere es zwei Jahre, bis an eine Vermarktung gedacht werden könne. Irgendwie müsse es weiter gehen, so Ingfried Kurz, für den mit seiner Familie diese große Solidarität und der der Zuspruch eine neue Erfahrung ist.

Guido Wolf, für viele Überraschungen gut, gab ein Versprechen, mit der Blumberger CDU eine Benefizveranstaltung durchzuführen und somit zusätzliche Unterstützung zu geben. Einen Nackenschlag erhielt indes die breite Front derjenigen, die den Steppacher Hof nach dem wirtschaftlichen Tiefschlag finanziell unterstützen. So wurde ein auf der Ladentheke eines Riedöschinger Geschäfts aufgestelltes Spendensparschwein von bislang Unbekannten entwendet. Das Sparschwein war in den vergangenen Tagen mit jeder Menge Geldscheine gefüttert worden, die der Betreiberfamilie Kurz vom Steppacher Hof hätte zugute kommen sollen.