Mal wird der Körper mit einem Bewegungsspiel fit gehalten, mal wird der Kopf trainiert (von links): Diana Berger, die Leiterin der Tagespflege, zusammen mit Erna Sauter und Ludwina Heizmann. Foto: Sozialstation Foto: Schwarzwälder Bote

Caritasverband: Kirchliche Sozialstation besteht seit 40 Jahren / Tagespflege ergänzt die häuslichen Dienste

Rund 55 Mitarbeiterinnen und circa 35 000 Hausbesuche pro Jahr: Zwei Zahlen, die deutlich machen, dass sich die kirchliche Sozialstation Blumberg in ihrer 40-jährigen Geschichte zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt hat.

Blumberg (hon). Der runde Geburtstag wird am Sonntag, 30. September, mit einem Tag der offenen Tür groß gefeiert.

Sie versorgen Wunden und legen Verbände neu an. Sie messen den Blutdruck und den Blutzucker.

Sie helfen beim Essen und Trinken und beim An- und Ausziehen. Sie unterstützen ihre Patienten beim Gang auf die Toilette und bei der Körperpflege. Auch pflegerische Betreuungsaufgaben werden von ihnen übernommen.

Da wird gemeinsam gekocht, zusammen gespielt und wenn der Wunsch geäußert wird, das Grab des verstorbenen Ehepartners zu besuchen, dann begleiten sie auf den Friedhof: Die Rede ist von den Pflegekräften der kirchlichen Sozialstation Blumberg. Und in nicht wenigen Fällen ist der häusliche Pflegedienst für die Senioren der einzige Ansprechpartner. Engel müssen keine Flügel haben, sie kommen in Blumberg mit weißen Autos, auf denen der rote Schriftzug der Sozialstation zu finden ist.

Zu einem Geburtstag gehört auch immer der Blick zurück: Die Gründung der kirchlichen Sozialstation in Blumberg war so wie überall im Land eine Antwort auf den durch Nachwuchsmangel bedingten Rückzug der Ordensschwestern aus der Gemeindekrankenpflege.

Als Reaktion darauf wurden auf Initiative des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg die bisherigen Schwesternstationen in Sozialstationen zusammengefasst. Heute sind alle katholischen Pfarrgemeinden Blumbergs und der Ortsteile sowie die evangelische Gemeinde und die alt-katholischen Gemeinden Träger der Sozialstation. Reinhold Engesser steht dem Trägerverein vor, sein Stellvertreter ist Hermann Schwarz.

Die Geschichte der Sozialstation ist durch eine stetige Professionalisierung gekennzeichnet. Zu Beginn wurden die Geschäfte von den Vorstandsmitgliedern um Pfarrer Alois Kleiser und seinem Vize und späteren Vorsitzenden Franz Große-Perdekamp geführt.

Doch deren ehrenamtliche Arbeit stieß an Grenzen und so wurde mit Rita Franz eine Geschäftsführerin angestellt, auf die der heutige Leiter, Markus Leichenauer, folgte. Die pflegefachliche Verantwortung trug in den ersten Jahren Schwester Johannita, heute ist keine Ordensschwester mehr im Einsatz. Eine der größten Veränderungen im Angebot der Sozialstation war die Eröffnung einer Tagespflege im Januar 2017. Denn wer tagsüber gut und sicher betreut ist, kann – und das ist das Ziel der kirchlichen Sozialstation – viel länger und besser in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Die Tagespflege entlastet damit auch wirksame pflegende Angehörige.

Die Sozialstation feiert ihren 40. Geburtstag am Sonntag, 30. September, mit einem bewirteten Öffentlichkeitstag. Er startet mit Gottesdiensten in St. Andreas sowie der evangelischen und alt-katholischen Kirche. Die offizielle Feierstunde in der Sozialstation an der Kantstraße ist auf 11.45 Uhr terminiert. Ab 13 Uhr werden zu jeder halben und vollen Stunde Führungen angeboten, und wer mag, kann den Blutdruck kostenlos messen lassen. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge zu pflegefachlichen Themen.

Weitere Informationen: www.sozialstation-blumberg.de