Im Panoramabad schaut Guido Wolf (Mitte) sich die Baustelle mit Bürgermeister Markus Keller (rechts) und Stadtbaumeister Uwe Veit (links) an. Foto: Lutz

CDU-Spitzenkandidat besucht Baustelle Panoramabad und Sozialstation. Abgeordneter hat Wahlkreis im Blick.

Blumberg - Der Wahlkreis ist Guido Wolf wichtig. Der gestrige Nachmittag gehörte Blumberg, einer von vier Orten der Südbaar, die zu seinem Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen gehören. Fünf Stunden nahm Wolf sich Zeit, ließ sich über die Baustelle im Panoramabad führen, besichtigte die Sozialstation, sprach im gut besuchten TuS-Clubheim und beantwortete Fragen.

Er suche den Kontakt zu den Menschen im unmittelbaren Gespräch, dies sei sein Stil von Politik, erklärte Wolf. Das Interesse an Wolfs Besuch, den der CDU-Stadtverband unter dem Vorsitzenden Jan Schweizer vorbereitet hatte, war groß. Schon zur ersten Station im Panoramabad kamen mehr als 20 Freunde, darunter der CDU-Ehrenvorsitzende Stefan Scherer mit seiner Frau.

Bürgermeister Markus Keller und Stadtbaumeister Uwe Veit erläuterten Wolf die Entwicklung auf der größten Baustelle der Stadt, die für 5,4 Millionen Euro fast ganz neu gebaut wird und im Sommer die größte städtische Freizeiteinrichtung für Jugendliche und Familien ist. Aus der ursprünglich geplanten Generalsanierung entstehe nun ein fast komplett neues Bad. Keller schilderte die Probleme mit der fast 50 Jahre alten Freizeiteinrichtung mit Rost in den Leitungen und unbefriedigenden Wasserwerten, trotzdem habe es die Stadtgärtnerei geschafft, dass die Anlage optisch gut aussehe. Voriges Jahr, so erfuhr Wolf, habe die Stadt das Bad bereits geschlossen, weil für den Betrieb sonst eine sechsstellige Summe, Keller sprach von rund 200 000 Euro, nötig gewesen wäre, Geld, das besser in die Sanierung gesteckt werde. Keller betonte, die 5,4 Millionen Euro würden nicht über Kredite finanziert. Stadtbaumeister Veit versicherte, dass der Kostenrahmen eingehalten wird, 85 Prozent der Gewerke seien ausgeschrieben, das letzte größere Gewerk sei der Landschaftsbau, sie seien bestrebt, dass der Erdaushub wieder in der Anlage verbaut werde.

Guido Wolf hörte zu, er kannte die Thematik aus seiner Zeit als Bürgermeister in Nürtingen, in der die Stadt das Bad saniert habe. Er wisse um die Folgekosten, dem Gemeinderat zollte er für dessen Entscheidung Respekt. Für die Familien vor Ort sei das Bad ein attraktiver Standortfaktor. Zudem, so schob er später im Clubheim nach, hätten immer mehr Kinder zu wenig Bewegung und könnten nicht schwimmen.

An der kirchlichen Sozialstation war die Gruppe gewachsen. Der Besuch galt stellvertretend allen in Blumberg tätigen Pflegeeinrichtungen, sagte der CDU-Vorsitzenden Jan Schweizer. Norbert Holzmann, Vorsitzender der Sozialstation, freute sich, dass sie einmal Besuch von Menschen bekommen, "die uns nicht brauchen". Guido Wolf ließ sich von Geschäftsführer Markus Leichenauer die Entwicklung in der Pflege und der Betreuung erklären. Anschließend besuchten die Gäste die Demenzgruppe, die ihnen ein Ständchen sang.

Im TuS-Clubheim waren es dann mehr als 40 Zuhörer, die den Spitzenkandidat erleben wollten, darunter auch mehrere von auswärts. Seine Rede stellte Wolf unter den Leitsatz "Politik für die Mitte der Gesellschaft". Diese Mitte gelte es zu stärken, erklärte Wolf. Die Mitte sieht er vor allem in den Arbeitnehmern. Die CDU werde sich stark für Familien einsetzen, dazu gehöre auch eine andere Bildungspolitik, bei der die Realschulen wieder gestärkt werden müssten und ein schnelles Internet mit Glasfaser. Weitere Aspekte waren der Ausbau der B27, die Sicherheitspolitik und das Thema Asylbewerber.

Guido Wolf ist als Landtagsabgeordneter Nachfolger des Spaichinger Unternehmers Franz Schuhmacher, der bei der Wahl 2006 nach zwei Amtsperioden nicht mehr antrat.

Lebenslauf: Guido Wolf wurde am 28. September 1961 in Weingarten geboren. Er studierte Jura. Seit 2006 ist er Abgeordneter des Wahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen. Damals löste er Franz Schuhmacher ab. Von 2003 bis 2011 war er Landrat des Landkreises Tuttlingen. Dieses Amt gab er ab, als er nach dem Rücktritt von Willi Stächele im Oktober 2011 zu dessen Nachfolger als Landtagspräsident gewählt wurde. Im Dezember 2014 setzte sich Wolf mit 55,9 Prozent der Stimmen gegen Thomas Strobl durch und wurde somit zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016.

Blumberg: Guido Wolf besuchte Blumberg jedes Jahr, seit er im Landtag ist. Dies hat er auch so gehandhabt, als er Landtagspräsident wurde. Gemeinsam mit dem CDU-Stadtverband radelte und wanderte er bestimmte Ziele auf der Blumberger Gemarkung an. Gestern kam er als Spitzenkandidat für die Landtagswahl.

Sozialstation: Die Kirchliche Sozialstation Blumberg ist eine ökumenische Sozialstation, Träger ist ein Verein, Vorsitzender ist Norbert Holzmann. Zurzeit hat die Sozialstation 40 Beschäftigte, die 50 Menschen in vier Bereichen betreuen, sagte Geschäftsführer Markus Leichenauer: Grundpflege und Behandlungspflege, Hauswirtschaft und Betreuung. Die Betreuung sei im Wachsen, sagt Leichenauer. Im Mai eröffnete die Sozialstation eine zweite Betreuungsgruppe.