Der Garten das reinste Trümmerfeld Edith Sperling zeigt Wolfgang Weinmann, Leiter des Bauhofs Blumberg, die Schäden nach dem Hochwasser. Foto: Limberger-Andris

Riedböhringer Familie Sperling durchlebt beim Hochwasser dramatische Stunden. Noch immer können sie's kaum fassen.

Blumberg - Sie ist wohl eine derjenigen Familien, die durch das Hochwasser in Riedböhringen am 26. Juli am meisten geschädigt wurde – die Familie Sperling in der Mühlenstraße 7. Edith Sperling schätzt den materiellen Schaden auf mindestens 30.000 Euro.

Edith und Manfred Sperling waren beim Hochwasser zunächst einmal gar nicht zu Hause. Ihr Sohn André sei gerade erst zehn Minuten zu Hause gewesen, als die Flut über den Ort hereinbrach, erzählt Edith Sperling. Sein eigenes Auto wegstellen, daran sei kaum zu denken gewesen. Geschweige denn das Wohnmobil, das ebenfalls erheblichen Wasserschaden erlitt.

Ihr Sohn habe sich von Innen eine Stunde lang gegen die Haustüre gestemmt, um das Eindringen des Wassers zu verhindern, was nur bedingten Erfolg hatte. Wasser drang trotzdem ein, lief durch den Hausflur und in Küche und Wohnzimmer.

Auf 70 Zentimeter Höhe durch die Garage sowie am Gebäude vorbei schossen die Wassermassen auf die Terrasse und in den Garten, verwüsteten eine Fläche von über 150 Quadratmetern. Dramatisch für die Familie Sperling: der Heizungsraum stand bis unter die Decke komplett unter Wasser, der Heizungskessel ist ruiniert. Geduscht wird deshalb nun außerhauses.

Im Garten sieht es aus, als ob eine Tsunamiwelle hindurchgezogen sei und alles niedergewalzt habe. Kein Stein sei auf dem andern geblieben. Edith Sperling blickt betroffen auf die zerstörte Fläche. Ein Blechgartenhäuschen mit den E-Bikes der Familie wurde um mehrere Meter an den Gartenrand gedrückt, ein Treibhaus beschädigt. Überall bedeckt eine dicke Schlamm- und Grasschicht das Grundstück.

Es steht jede Menge Arbeit vor der Riedböhringer Familie. Mit dem Aufräumen allein ist es nicht getan. Vor allem zeitraubende Formalitäten mit den Versicherungen müssten erledigt werden. Bis der Alltag wieder einkehrt, werden so noch etliche Wochen ins Land ziehen, sind sich Edith und Manfred Sperling einig. In die Zukunft blickend, zeichnet sich schließlich doch noch ein Lächeln auf den Gesichtern ab. Irgendwie muss und wird es weitergehen.