Realschulrektor Egon Bäurer gratuliert dem neuen Lesekönig Nils Krause-Sittnick. Über Buchpreise und eine Urkunde freuen sich David Pister (links), der beim Vorlesewettbewerb Dritter wurde, und Nico Kühl. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Realschule: Nils Krause-Sittnick aus Behla ist neuer Lesekönig / Nico Kühn und David ebenfalls auf dem Podest

Gespannt warteten die Sechstklässler der Blumberger Realschule auf das Ergebnis des Vorlesewettbewerbs.

Blumberg (blu). Die drei Besten jeder der drei Klassen mit insgesamt 86 Schüler hatten im Schulfinale ihre Fähigkeiten und ihr Können gezeigt, die Jury hatte es nicht leicht, wie Rektor Egon Bäurer erklärte.

Neuer Lesekönig wurde Nils Krause-Sittnick aus Behla von der Klasse 6c, er vertritt die Realschule Blumberg nun beim Kreisentscheid. Zweitbester Vorleser wurde Nico Kühn aus Blumberg und Drittbester wurde David Pister aus Blumberg, beide aus der Klasse 6b.

Beim Schulfinale musste jeder der neun Kandidaten jeweils drei Minuten lang einen selbst gewählten Text lesen. Im zweiten Durchlauf war jeweils zwei Minuten lang ein Fremdtext aus einem unbekannten Buch zu lesen, der erste begann, der nächste machte an der Stelle weiter, wo der erste Vorleser geendet hatte.

Für den Vorlesewettbewerb, den der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit genau 60 Jahren bundesweit für Sechstklässler anbietet, gibt es für die Jury einheitliche Bewertungskriterien. Beim Vorlesen geht es darum, einen Text "allein mit der Stimme als Ausdrucksmittel zum Leben zu erwecken." Entscheidend für die Jury ist dabei, inwieweit es dem Kind gelingt, sein Publikum zu erreichen und für das vorgestellte Buch zu interessieren.

Und: Die selbst gewählte Textstelle sollte in sich verständlich sein, heißt es. Schulleiter Bäurer ist der Wettbewerb ein persönliches Anliegen. "Lesen hat trotz Handy und Fernsehen nichts von seiner Faszination und seiner Bedeutung verloren", sagte er den Schülern.

Auf seine Frage, wer denn mindestens einmal in der Woche ein nichtschulisches Buch lese, gingen fast alle Hände nach oben.

Nils Krause-Sittnick liest viel, vor allem Comics und "nebenbei auch ein Buch", wie er betonte, Nico Kühn liest jede Woche sieben bis acht Kapitel in Abenteuer-Büchern, lustigen Büchern und Kinderkrimis, und David Pister liest nach eigenen Angaben jeden zweiten oder dritten Tag ein Buch.

Eine weitere Frage ergab, dass ein oder zwei Schülerinnen bereits an einer eigenen Geschichte schreiben. Wie nötig das Lesen und auch das damit verbundene Rechtschreiben sind, ergab ein Gespräch dieser Zeitung mit Deutschlehrer Lukas Glaser. Viele Fünftklässler, so schilderte er, hätten eine Lese-Rechtschreibschwäche. Deshalb hätten sie an der Schule auch eine Lese- und Rechtschreib AG, in der die Deutschlehrer die Schüler mit dem größten Nachholbedarf anmeldeten. Die AG leite sein Kollege Gernot Bechtold.