Gemeinderatswahl: SPD und FDP erreichen beide Fraktionsstärke / Zorbach sitzt wieder im Gemeinderat
Das vorläufige Endergebnis für die Gemeinderatswahl steht: Die CDU verliert 10,2 Prozent und kommt auf 37,9 Prozent. Die Freie Liste legt von 32,3 auf 37,2 Prozent zu und erhält ebenfalls elf Sitze. Größter Gewinner ist die FDP mit plus 5,3 auf 10,3 Prozent, sie erhält damit drei Sitze. Die SPD kann ihre Fraktionsstärke mit 11,6 Prozent (minus drei Prozent) halten.
Blumberg (blu). Die Wahlbeteiligung stieg von 47,3 Prozent bei der Kommunalwahl 2014 auf nun 55,6 Prozent. Die CDU erhielt 29 625 Stimmen, das waren 37,9 Prozent. Stimmenkönig ist erneut Matthias Fischer, der dieses Mal 5245 Stimmen erhielt, fast 1000 Stimmen mehr als 2014, da waren es 4281 Stimmen. Die zweitmeisten Stimmen erhielt Spitzenkandidat und Fraktionssprecher Dieter Selig mit 2469, voriges Mal hatte er 3110 Stimmen erhalten. Dritter ist Horst Fürderer mit 2398 Stimmen vor Klaus Hettich mit 2343 Stimmen.
Ohne Kandidaten in Riedböhringen und Fützen 3000 Stimmen weniger
Die erste Analyse von Spitzenkandidat Dieter Selig: "Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, wir liegen aber im Bundes-, Landes- und Europatrend." Auch dort verlieren die einstigen Volksparteien immer mehr Stimmen. Von ihm seien viele Stimmen zu Matthias Fischer gewandert, ist Selig überzeugt. Ein Manko: Sie hätten dieses Mal keine Kandidaten in Riedböhringen und Fützen gehabt, dadurch hätten sie alleine 3000 Stimmen weniger erhalten. Matthias Fischer war über sein gutes Ergebnis überrascht und freute sich sehr, bedauerte aber den Verlust von drei Sitzen.
Die Freie Liste baute ihre Position von 32,3 Prozent auf nun 37,2 Prozent aus und liegt mit nun ebenfalls elf Sitzen gleichauf mit der CDU, die jahrzehntelang stärkste Fraktion war.
Unklar ist bisher noch, ob die Freie Liste alle elf Sitze besetzen kann, da sie zwei davon in Stadtteilen erhielt, wo sie nur einen Kandidaten hatte: In Fützen, wo Ortsvorsteher Georg Schloms einziger Kandidat insgesamt war, und in Riedböhringen, wo Bodo Schreiber von der Freien Liste mit 2725 Stimmen mehr als zwei Drittel ehielt, da dort sonst nur noch Detlev Dillmann von der FDP antrat und 881 Stimmen erhielt. Ob dafür Marcus Reifenstahl und Carina Bozer aus der Kernstadt nachrücken können, wird noch mit dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis geklärt.
Ihr Spitzenkandidat Hannes Jettkandt erhielt mit 3425 Stimmen ebenfalls ein starkes Ergebnis, gefolgt von Bodo Schreiber mit 2745 Stimmen und Georg Schloms mit 2634 Stimmen. Hannes Jettkandt war sehr zufrieden: "Wir haben unser Ziel erreicht, zu verhindern, dass eine Fraktion die absolute Mehrheit erhält", was die Anzahl der Sitze anbelangt, sei man mit der CDU gleichgezogen. Auch mit seinem Ergebnis zeigte er sich sehr zufrieden, betonte aber: Der Erfolg sei eine Gemeinschaftsleistung.
Werner Waimer: "Ein sehr guter Wahlkampf zahlt sich aus."
Die SPD blieb mit 11,6 Prozent (minus drei Prozent) drittstärkste Kraft und behielt mit drei Sitzen ihren Fraktionsstatus. Spitzenkandidatin Ursula Pfeiffer erhielt 2319 Stimmen, gefolgt von Sarah Bank. Drittes Mitglied der Fraktion ist Luis Rocha dos Santos auf Riedöschingen. Ursula Pfeiffer war nach Bekanntgabe des Ergebnisses nicht zur erreichen.
Die FDP erhielten 10,3 Prozent (plus 5,3 Prozent) und damit ebenfalls drei Sitze, und damit ebenfalls die Fraktionsstärke. Spitzenkandidat Werner Waimer erhielt 1401 Stimmen, gefolgt von Michael Zier mit 1048 Stimmen. Dritter der Fraktion ist Detlev Dillmann aus Riedböhringen. FDP-Spitzenkandidat Werner Waimer war mit dem Ergebnis zufrieden. Er freute sich, dass die FDP nun wieder die Fraktionsstärke erreicht habe. "Ein guter Wahlkampf zahlt sich aus", sagte er. Froh sei er auch, dass die SPD wieder in Fraktionsstärke vertreten sei, das sei für das Gleichgewicht im Gemeinderat besser.
75-jähriger Hermann Zorbach schafft den Quantensprung auf 2295 Stimmen
Der partei- und fraktionslose Stadtrat Hermann Zorbach erreichte mit 2295 Stimmen, das waren 2,9 Prozent, ebenfalls den Einzug in den Gemeinderat. Es war ein Quantensprung, bei der Wahl 2014 hatte er auf der SPD-Liste 1305 Stimmen erhalten. Der 75-jährige war mehr als zufrieden, gehofft habe er schon. Seinen Erfolg führte er auch darauf zurück, "dass ich mich auch für Einzelinteressen einsetze".
In den Teilorten erreichte Felix Scheuch aus Epfenhofen auf Anhieb den Einzug in das Stadtparlament. Er erhielt mit 1110 Stimmen deutlich mehr als der bisherige Stadtrat Markus Merk, der 444 Stimmen erhielt. Spannend waren zwei Stadtteile: Achdorf und Riedöschingen.
Den Sitz in Achdorf gewann die Freie Liste mit Edgar Blessing, in Riedöschingen setzte sich Conny Hahn von der Freien Liste mit 1163 Stimmen durch, der zweite Sitz geht an die SPD mit Luis Rocha dos Santos.