Warten unter den etlichen Interessierten gespannt auf Ergebnisse der Kommunalwahl (von links): Bürgermeister Markus Keller, Stadtrat Dieter Selig, Dirk Kanter sowie die Stadträte Hermann Zorbach und Bodo Schreiber. Foto: Limberger-Andris

Zehn neue Räte im 28-köpfigen Gemeinderat. Anteil der Damen bei 18 Prozent. Spannende Ortsvorsteherfrage.

Blumberg - Neue Gesichter im Gemeinderat, ein höherer Frauenanteil. Die Kommunalwahl wirft darüber hinaus auch in den Ortschaften spannende Fragen auf.

Der künftige Gemeinderat ist geprägt von einigen neuen Gesichtern in allen Parteien und Vereinigungen. So erteilten die Wähler in den Reihen der Christdemokraten, die 14 Sitze errangen, mit Anne Kleiser, Elke Bellhäuser, Jürgen Fischer und Klaus-Dieter Krähmer vier Neulingen ein Mandat. Bei der "Freie Liste", die neun Mandate holte, sind es mit Sascha Engel, Stefan Zürcher und Joachim Jakob drei Neue, Edgar Blessing weist bereits einige Erfahrung als Ortschaftsrat im Achdorfer Tal auf. Bei der SPD nehmen mit Daniela Schüle und Luis Rocha dos Santos zwei Neulinge die Hälfte der insgesamt vier errungenen Sitze ein.

Frauen gewinnen auch in der Blumberger Kommunalpolitik zunehmend an Gewicht. Im Blumberger "Stadtparlament" werden die Bürger künftig von fünf Frauen vertreten: Anne Kleiser, Elke Bellhäuser und Stefanie Degen (alle CDU) sowie Ursula Pfeiffer und Daniela Schüle (beide SPD). Beeindruckend auch die auf diese Vertreterinnen entfallenen Stimmen: Anne Kleiser liegt als Newcomerin mit 2267 Stimmen sogar noch vor Parteikollegin Stefanie Degen mit 1967 Stimmen und Lokalmatadorin Ursula Pfeiffer mit 2197 Stimmen. Beeindruckend startete auch die Jüngste im Rat, Daniela Schüle, durch, die 1302 Stimmen holte. Elke Bellhäuser fehlten mit 906 Stimmen nicht allzuviel an einem vierstelligen Ergebnis. Die künftige Bedeutung von Stadträtinnen zeichnete sich bereits vor einem Jahrzehnt ab. Waren 2004 mit Gerlind Hoffärber, Ingrid Scheyer und Simone Kilian (alle CDU) sowie Ursula Pfeiffer (SPD) vier Damen in das Gremium gewählt worden, waren es fünf Jahre später mit Stefanie Degen (CDU) und Ursula Pfeiffer zwar zunächst nur zwei Frauen, zu denen sich ab Juni 2011 mit Susanne Bornhäuser (CDU), die für Bernd Kühl nachrückte, jedoch eine weitere Amtsinhaberin gesellte.

Spannend gestaltet sich die Frage nach den künftigen Ortsvorstehern in den acht Ortsteilen von Blumberg, zumal die Ehrenämter in Fützen, Riedöschingen und Riedböhringen sicher personell neu zu besetzen sind.

Völlig offen gestaltet sich die Neubesetzung in Fützen Stimmenkönig Georg Schloms erläuterte, dass die Gewählten eine Woche Bedenkzeit vereinbart hätten. Danach werde das neue Gremium in der Frage entscheiden. Auch in Riedböhringen ist die Nachfolgefrage des bisherigen Ortsvorstehers Lothar Degen völlig offen. Die meisten Stimmen konnten in dem größten Blumberger Ortsteil Thomas Merz, Stefanie Degen und Gerhard Fricker auf sich vereinen.

Unklar bleibt die Situation auch in Riedöschingen. Die meisten Stimmen vereinten Robert Schey und Luis Rochas dos Santos auf sich.

Im Achdorfer Tal spricht vieles für eine Fortführung des Ortsvorsteheramtes durch Hans-Peter Mess, der mit 138 Stimmen auch das beste Ergebnis erzielte. Zwar betonte der jetzige Amtsinhaber im Gespräch mit unserer Zeitung, dass dies Frage zunächst im Ortschaftsratgremium erläutert werden wird, grundsätzlich sei er jedoch bereit für eine zweite Amtszeit. Eine dritte Periode schloss der Aselfinger jedoch aus. Es gelte deshalb, in den kommenden fünf Jahren einen potentiellen Nachfolger aufzubauen.

In Hondingen spricht vieles für eine weitere Amtszeit von Horst Fürderer, zumal auch er mit 205 Stimmen eines der besten Ergebnis der Ortschaftsratswahl aufzuweisen hat.

Das gleich gilt für Epfenhofen. Markus Rösch hatte zwar im Zuge der unverhofften Nachfolge von Rudolf Fluck eine weitere Amtszeit nicht als unbedingt gegeben bezeichnet, schloss dies aber in jüngster Vergangenheit nicht mehr vollständig aus.

Kommingen wird wohl weiter auf Norbert Baumann hoffen dürfen, der das beste Ergebnis erzielte und jahrelange Erfahrung als Ortsvorsteher vorzuweisen hat.

Rainer Happle wird das Ortsvorsteheramt Nordhalden nach neun Jahren nur dann weiterführen, wenn die vor ihm platzierten neu gewählten Räte, mit mehr Stimmen ausgestatteten Dirk Steuer, Kurt Leute, Christian Schautzgy und Heidrun Suchalla kein Interesse bekunden. Dies sei gute Tradition, aber auch gelebte Demokratie in dem Blumberger Ortsteil.