Bürgermeister Markus Keller steht den Bürgern Rede und Antwort. Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Hallensanierung wird zu teuer / Inzwischen werden vier Millionen Euro genannt

Mit einer Rekordbeteiligung von etwa 100 Zuhörern fand am Montagabend die Erste Gmond in der Gymnastikhalle der Riedöschinger Grundschule statt.

Blumberg-Riedöschingen. Ortsvorsteher Robert Schey freute sich über das jährlich steigende Interesse dieser Veranstaltung, an der traditionell auch Bürgermeister Markus Keller teilnimmt, und gab einen Rückblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres: Der zweite Bauabschnitt der Friedhofsmauer entlang der Hauptstraße wurde abgeschlossen, die Wege wurden ausgebessert und der Friedhof mit einem neuen Eingangstor sowie einem Grüngutcontainer ausgestattet. Der Spielplatz erhielt eine neue Umzäunung und die Lohhütte ein neues Dach. Zudem wurden zahlreiche Bankette erneuert, Gräben geöffnet und Feldwege neu aufgeschottert. Der Bürgersaal im Rathaus wird seit kurzem als Jugendraum genutzt und durch den Erwerb eines Grundstücks Im Grund stehen wieder drei neue Bauplätze zur Verfügung.

Für das aktuelle Jahr wurde der Ausbau der Homberger Steige beauftragt. Die Ausführung soll bis spätestens August erfolgen, eine Informationsveranstaltung für die Anwohner folgt. Die Feuerwehr erhält im Frühjahr ein neues Fahrzeug und das Dach der Leichenhalle wird saniert. Außerdem soll die Erneuerung der Kompromissbachmauer vorangetrieben werden.

Bürgermeister Markus Keller wies in seiner Rede auf die positive Entwicklung der Einwohnerzahl in Blumberg hin, die 2018 auf fast 10 200 angestiegen sei, wofür eine gute und verlässliche Infrastruktur mit Breitbandversorgung, familienfreundlichen Einrichtungen, Bildungs- und Betreuungsangeboten, Wohnraum, aber auch Plätze in Alters- und Pflegeheimen unabdingbar sei.

Für die Breitbandversorgung in Riedöschingen steht noch immer die Strukturplanung durch den Zweckverband aus, die im ersten Quartal 2019 erwartet wird. Bis zur flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser muss die Gemeinschaftsantenne aufrecht erhalten werden. Die Betreibung der Anlage soll privatisiert werden und ist aktuell ausgeschrieben mit den Prämissen der Preisstabilität sowie der Verlässlichkeit über die nächsten Jahre.

Im Bereich der Kinderbetreuung bekräftigte Bürgermeister Keller das Bekenntnis zur Aufrechterhaltung der Teilort-Standorte gemäß dem Motto "Kurze Beine – kurze Wege", warb aber auch um Verständnis für den gesamtstädtischen Gedanken im Sinne einer wirtschaftlichen Verwendung der Steuergelder, da die Kindergärten immer ein Zuschussbetrieb seien, bei dem die Elternbeiträge lediglich acht bis 15 Prozent der Kosten deckten. Die Stadt Blumberg hat ihre Defizite für Kindergärten von 900 000 Euro im Jahr 2011 auf geplante 1,7 Millionen Euro im aktuellen Jahr nahezu verdoppelt.

Im derzeit eingruppigen Kindergarten in Riedöschingen herrscht aktuell erstmals die Situation, dass nicht ausreichend Plätze für alle Kinder zur Verfügung stehen, während in anderen Einrichtungen in den Ortsteilen und der Kernstadt noch Plätze frei sind. Im Sommer 2020 werden etwa 15 Plätze in Riedöschingen fehlen.

Da die angedachte Sanierung der Kompromissbachhalle aufgrund einer dafür notwendigen Investition von rund vier Millionen Euro nicht mehr umsetzbar sei, wie der Bürgermeister erklärte, werden aktuell zukunftsfähige Lösungen ergebnisoffen diskutiert. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben, so der Bürgermeister. Gemeinsam mit dem Planungsbüro werden verschiedene Neubau-Varianten angedacht, die zweckdienlich sein sollen, die tatsächlich notwendige Größe, aber auch mögliche Synergien etwa mit Einrichtungen wie Kindergarten oder Schule berücksichtigen. Die Ergebnisse hieraus werden auch mit den Vereinen besprochen.

In der Bürgerfragestunde erfuhr Bürgermeister Keller viel Lob, Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit in der Gesamtstadt. Als Anliegen wurden hauptsächlich Verkehrsthemen angebracht: eine Begrenzung der Ortsdurchfahrt für den Schwerlastverkehr, der Wunsch nach Geschwindigkeitsmessungen an der Ortseinfahrt, die Parksituation in der Geltengasse, ein Sackgasse-Schild am Kompromissbach, wo sich häufig Leute verfahren, darunter auch schon Krankenwagen.

Bei einem kleinen Umtrunk tauschten sich die Bürger in geselliger Runde zum Abschluss weiter aus.

Auch der Ortsteil Riedöschingen folgt dem positiven Trend des Einwohner-Zuwachses. Aktuell zählt das Dorf am Kompromissbach 802 Einwohner (Vorjahr: 789), wobei im vergangenen Jahr 13 Sterbefällen acht Geburten gegenüber standen.