Foto: Foto: Schwarzwälder Bote

Blumberger Sportzentrum wird zum Ort spannender Begegnungen / Benefizspiel der Stadtauswahl gegen die Toto Lotto-Elf (Bild) ist 2008 das Highlight

Blumberg erlebte am 28. Mai 1977 einen Festtag. Im Beisein des Gemeinderats, der Bevölkerung sowie Prominenz aus Politik und Sport weihte Bürgermeister Werner Gerber das neue Sportzentrum ein.

Blumberg (blu). Es war Pfingsten, es war ein Großereignis. Eine Woche lang wurde gefeiert. Bei der Eröffnung bezeichnete der Bürgermeister die umfangreichen Sportanlagen als "Meilenstein in der Geschichte der Stadt."

Dem Stadtoberhaupt war dieses Projekt eine Herzensangelegenheit, war er doch früher selbst Sportler gewesen und spielte in seiner Heimatstadt beim FV Kehl in der ersten Amateurliga Fußball. Das Sportzentrum hatte mehrere Funktionen: Mit seiner Aschenbahn sowie den Sprung- und Wurfanlagen konnten die Leichtathleten und die Schulen trainieren und Wettkämpfe ausüben, wenngleich die Leichtathleten schon damals lieber eine Tartanbahn statt eine Aschenbahn gehabt hätten.

Entsprechend groß war bei der Einweihung die Freude. Vor vollen Zuschauerrängen zogen nahezu alle Vereine in das Stadion ein und bildeten zusammen mit hunderten von Schulkindern die bunte Kulisse für dieses Fest, war am 31. Mai der Tageszeitung zu entnehmen.

Zur Eröffnungsfeier kam auch der katholische Stadtpfarrer Josef Spintzik. Er nannte die neue Anlage eine "Stätte der Freude", warnte zugleich aber davor, "über die Körperkultur die sittlichen und religiösen Aufgaben zu vernachlässigen."

Zu den Einweihungsfeierlichkeiten gehörten auch Fußballspiele mit prominenten Altfußballern. Unter anderem spielte der TuS Blumberg gegen die Saba-Elf aus Villingen mit Weltmeister Horst Eckel, erinnert sich der damalige TuS-Spielführer Hans Herrmann. Ebenso die Handballer, die Boxer und vor allem die Leichtathleten zeigten am Einweihungswochenende ihr Können und ihre Fähigkeiten.

Zu den Höhepunkten in der Geschichte des Stadions zählte auch ein Benefizspiel einer Blumberger Stadtauswahl gegen die Toto-Lotto-Elf. Bei strahlendem Herbstwetter sahen Hunderte von Zuschauern am 20. September 2008 ein Spiel mit 20 schönen Toren, das die Toto-Lotto-Elf mit 13:7 gewann. Bei der Toto-Lotto-Elf glänzten unter anderem die früheren Nationalspieler Fredi Bobic, Hansi Müller, Karl-Heinz Förster, Maurizio Gaudino oder Fritz Walter. Die Einnahmen gingen an die Jugendabteilungen der damals noch sechs Blumberger Fußballvereine. Das Spiel leitete der bekannte Schiedsrichter Walter Eschweiler.

Zehn Jahre ist dieses Spiel jetzt her, in der Zwischenzeit hat sich der Zustand des Stadions und des gesamten Sportzentrums wesentlich verschlechtert. Schon dreimal haben der Gemeinderat beziehungsweise der Technische Ausschuss seither bei Begehungen Handlungsbedarf festgestellt, einiges hat sich schon getan. Doch letztlich verfällt die Sportstätte zunehmend. Seit längerem gibt es Forderungen und Überlegungen, dies zu ändern und die städtische Anlage grundsätzlich zu sanieren. Mit dem TuS Blumberg ist auch ein Verein bereit, Verantwortung zu übernehmen. Der Schwarzwälder Bote startet nun eine neue Serie über das Werner-Gerber-Sportzentrum und seine Zukunft.

■Die Stadtauswahl: VfL Riedböhringen, Ferdi Hettich (Tor), Branko Cekic (drei Tore); vom SV Fützen Frank Berrer (1), Jens Günthner, Thorsten Gregor; TuS Blumberg, Thomas Gebhardt, Volker Kuntz (2), Karsten Kurschat, Wolfgang Schmelz, Michael Reinert, Mevludin Ferhatovic, Jörg Ludwig, Marco Hörenz, Martin Roth (1); SV Hondingen, Johann Biehler; FC Riedöschingen, Martin Schey.

Die Toto-Lotto-Elf: Christoph Weber, Günther Schäfer, Bernd Förster, Karlheinz Förster, Maurizio Gaudino (zwei Tore), Karl Allgöwer, Andreas Buck, Fritz Walter (4), Hansi Müller (2), Fredi Bobic (4), Martin Braun, Rainer Schütterle, Ralf Vollmer (1), Bernd Schindler, Buffy Ettmayer und Helmut Haller.