Im September des vergangenen Jahren brachen bislang unbekannte Täter wieder einmal den Kiosk von Peter und Bozica Damm am Museumsbahnhof auf und entwendeten Getränke. Foto: Stiller

Russland-Deutsche wurden bei ihren Einbrüchen von einer Funk-Kamera aufgenommen

Bei ihrer letzten Tat erwischt wurde ein Einbrecher-Trio in der vergangenen Woche am Bahnhof Zollhaus. Zum Teil sind sie der Polizei bestens bekannt.

Die zahlreichen Einbrüche in Blumberg in den vergangenen Monaten beunruhigen und verärgern die Bürger zunehmend. Ein Teil der Taten konnte bereits aufgeklärt werden, nunmehr kommt zumindest ein weiterer Fall auf die Erfolgsliste.

Für Peter und Bozica Damm ist es schon nichts Ungewöhnliches mehr, wenn sie morgens entdecken, dass wieder einmal der Kiosk am Museumsbahnhof aufgebrochen worden war. Zumeist werden alkoholische Getränke entwendet. Der meiste Schaden aber entsteht bei den Aufbrüchen selber. Peter Damm hatte die Nase voll davon und kaufte sich in einem heimischen Markt für 179 Euro eine Funk-Kamera und installierte das Kamera-Auge im Kiosk. Eine Maßnahme mit Erfolg, denn als in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag der vergangenen Woche erneut Einbrecher den Kiosk heimsuchten (der Schwarzwälder Bote berichtete), tappten sie in die digitale Falle.

Beweislage reicht in verschiedenen Fällen nicht aus

Zwar entdeckte das Einbrecher-Trio das Kamera-Auge und riss es herunter, da war es aber schon zu spät. Die Bilder waren bereits per Funk an einen anderen Ort übertragen und gespeichert worden. Die Kriminaltechniker der Polizeidirektion Villingen-Schwenningen werteten den Bildspeicher aus und der enthielt ausgezeichnete Aufnahmen vom Tatablauf und den Tätern, die damit klar zu identifizieren waren.

Es handelt sich um ein Einbrecher-Trio, alle drei Russland-Deutsche, darunter auch ein Jugendlicher. Zwei der Täter sind der Polizei gut bekannt, ein Täter war bislang strafrechtlich noch nicht aufgefallen, hieß es gestern auf Nachfrage. Einen der drei Männer holte die Polizei am vergangenen Freitag zur Vernehmung nach Villingen-Schwenningen. Zugleich wurde die Wohnung durchsucht. Dabei fand sich nach Informationen unserer Zeitung Schnaps aus einem früheren Einbruch in den Bahnhof-Kiosk sowie Weinflaschen, die aus dem Einbruch in das benachbarte Anglerheim in der Nacht von Montag auf Dienstag der vergangenen Woche stammen könnten. Ein weiterer Täter wurde am Montag dieser Woche vernommen, der dritte gestern.

Mittlerweile hat die Polizei zu den verschiedenen Einbrüchen in Blumberg über 20 Anzeigen vorgelegt. Doch trotz der Überzeugung der Ermittler, dass sie bei den Tätern richtig liegen, reicht in verschiedenen Fällen die Beweislage nicht aus. Eine Reihe von Verfahren wurden daher wegen zu geringer Chancen auf eine Verurteilung eingestellt. Die Tatverdächtigen bleiben aber dennoch im Blickfeld der Polizei.