Hedwig Maier (Mitte) zeigt Fridolin Scheier (Mitte rechts) und Tobias Scheier (links), wie man von Hand Ährenbündel bindet. Foto: Greif Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Ein Korso mit alten Traktoren und Autos knattert an sonnigem Tag durch Riedböhringen

Angeführt wurde der Zug von Tobias Scheier mit seinem Schwungrad-Kramer, der zum Drescherfest eingeladen hatte.

Blumberg-Riedböhringen. Über 30 Oldtimerfreunde hatten sich eingefunden, um dem Korso mit ihren nostalgischen Fahrzeugen zu folgen. Alte Deutz, Fahr, Hanomag, Hürlimann, Kramer und Massey-Ferguson waren zu sehen und nicht zu überhören. Teilweise hatten sie alte Landmaschinen angehängt. Zu sehen gab es eine Dreirad-Spinne, einen Gabelwender, einen Kreiselheuer und einen alten Ladewagen. Ebenso einen Oldtimer-Manta und ein Fordauto Baujahr 1908.

Der Korso fuhr auf einen abgeerntete Acker von Joachim Martin im Gewann "Vor Aspen". Dort hatte die Familie Martin einen Streifen Getreide stehen lassen, damit Scheier seine alten landwirtschaftlichen Maschinen vorführen konnte. Zuerst demonstrierte Vater Fridolin Scheier, wie das Korn mit einer Sense mit Hudel gemäht werden und dann von Hand gebunden werden musste. Das Binden wollte zuerst nicht so klappen, da griffen Hedwig und Konrad Maier ein. Sie hatten früher so gearbeitet und kannten sich bestens damit aus.

Mähbinder aus früherer Zeit in Aktion

Tobias Scheier führte dann seinen Mähbinder vor. Vom Traktor gezogen mäht diese Maschine das Getreide und macht Ährenbündel. Wie anno dazumal wurden die Bündel dann von Hand auf einen Leiterwagen gegeben und zur Dreschmaschine gefahren. Voller Stolz präsentierte Scheier seine Dreschmaschine von Ködel und Böhm, die neu in seiner Sammlung ist.

Mit einem Mähdrescher fängt alles an

Den Rest des Getreides drosch er dann mit seinem Mähdrescher, Baujahr 1956. Mit diesem Mähdrescher hat alles angefangen. Vor vier Jahren hat Tobias Scheier, der Liebhaber von alten landwirtschaftlichen Maschinen, den Mähdrescher gekauft.

Sein Traum war es, das Getreide, das er für seine Esel, Schafe und Ziegen braucht, selbst zu dreschen, wie er erklärte.

Und Scheier meinte damals zu seinen Freuden: "Wenn das klappt, dann gibt es ein Drescherfest." Das Drescherfest fand dann im kleinen privaten Rahmen statt.

Im darauf folgenden Jahr kamen Freunde von den Freunden dazu und vergangenes Jahr meinte Scheier, dass doch kommen solle, wer wolle, und hatte mit seinen Freunden, dem "Elch-Team", ein Zelt aufgestellt und es ausgeschildert.

Das Zelt wurde auch dieses Jahr wieder gestellt und schon mittags zu den Vorführungen hatten sich über 150 Besucher eingefunden.

Im Laufe des Nachmittags füllte es sich immer mehr. Viele nutzten es als Ziel eines Spaziergangs und zum Dämmerschoppen.

Gefeiert wurde bis tief in die Nacht. Vater Fridolin Scheier, der die Leidenschaft seines Sohnes teilt, meinte nur: "Es ist wahnsinnig, was aus so einem privaten Fest entstanden ist."