Zu den größten Einsätzen in der ersten Amtsperiode von Stefan Band gehörten die beiden Chemieunfälle der Firma Hartchrom Kreuz in Zollhaus. Unser Bild zeigt die Lagebesprechung nach dem zweiten Unfall in Zollhaus im Juli 2017. Von links: Kommandant und Einsatzleiter Stefan Band, Kreisbrandmeister Florian Vetter, Michael Vetter und Abschnittsleiter Peter Frey. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Blumbergs Feuerwehrkommandant zieht Bilanz über die Hälfte seiner ersten Amtsperiode

Blumberg. Feuerwehrkommandant Stefan Band hat die Hälfte seiner ersten Amtsperiode hinter sich und zieht eine Zwischenbilanz.

Herr Band, Sie waren davor schon einer der beiden stellvertretenden Kommandanten, was war anders, als die Mitglieder Sie im November 2015 zum neuen Kommandanten gewählt hatten?

Als stellvertretender Kommandant hatte ich schon einiges miterlebt, wie die Verwaltung und die Kommunalpolitik funktionieren. Trotzdem bekommt man als Stellvertreter weniger mit als jetzt als Verantwortlicher für die gesamte Blumberger Feuerwehr mit allen Abteilungen.

Wie hat sich die Blumberg Feuerwehr mit ihren neun Abteilungen seither entwickelt?

Die Entwicklung geht ständig weiter. Wir passen uns den jeweiligen neuen Herausforderungen wie der Tagesverfügbarkeit an. Der Zusammenhalt der Abteilungen und vor allem die Zusammenarbeit klappen sehr gut. Das ist wichtig im Hinblick auf die weiter steigenden Einsatzzahlen, die voriges Jahr bei 118 Einsätzen lag. Dieses Jahr hatten wir bereits am Freitag, 3. August, unseren 100. Einsatz.

Welche größeren Einsätze hatten Sie als Kommandant mit ihrem Team zu meistern?

Es waren einige Einsätze, angefangen von schweren Verkehrsunfällen auf der B 413 bei Fützen mit eingeklemmten Personen, größere Unwetterlagen bis hin zu Evakuierungen nach einem Gasunfall in einem Gebäude der Kernstadt. Drei Einsätze die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden sind die beiden großen Gefahrguteinsätze bei der Firma Hartchrom und die grenzüberschreitende Überlandhilfe beim Sägewerkbrand im Schweizer Ort Merishausen.

Ein zentrales Instrument für die Entwicklung der Wehr ist der Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt und den Gemeinderat. Wer wirkt dabei alles mit?

Hier sind viele Köpfe gefragt mit denen ich mich unterhalte und abstimme – von den Abteilungskommandanten über die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Markus Keller bis hin zu unserem Kreisbrandmeister Florian Vetter und natürlich meinen beiden Stellvertretern.

Die Feuerwehr braucht ihre Gebäude, Fahrzeuge und ihre Ausrüstung. Was hat sich bei den Gebäuden seit Ende 2015 getan, was sind die nächsten Planungen?

Die größte Maßnahme bisher war die Sanierung des Feuerwehrhauses in der Kernstadt. In Riedöschingen, Hondingen und Epfenhofen konnten wir die Hallentore erneuern. Das derzeitige Hauptaugenmerk mit oberster Priorität liegt beim Feuerwehrgerätehaus Achdorf. Wenn dieses Projekt begonnen ist, werden wir wieder in Gespräche für das Feuerwehrgerätehaus in Fützen einsteigen.

Was hat sich bei den Fahrzeugen getan, was folgt hier als nächstes?

Bei den Fahrzeugen konnten wir vor zwei Jahren ein Löschfahrzeug (LF 20 Kats) in Blumberg stationieren. In Riedböhringen kam vergangenes Jahr ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF). Das allradbetriebene Tragkraftspitzen-Fahrzeug mit Wassertank (TFS-W) für die Abteilung Riedöschingen ist bestellt. und befindet sich zurzeit im Aufbau, ebenso ein Mannschaftstransportwagen (MTW), der in Fützen stationiert wird. Zuletzt läuft gerade die Ausschreibung eines Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF 20) als Ersatz für ein jetzt 27 Jahre altes Löschfahrzeug in Blumberg.

Wie ist die Zusammenarbeit mit ihren Stellvertretern Peter Frey und Norbert Rösch? Wer entscheidet, wer welche Termine besetzt?

Unsere Zusammenarbeit läuft reibungslos und hervorragend. Die Entscheidungen, wer welche Termine besetzt, treffen wir in Abstimmung gemeinsam. Ich versuche die meisten Termine selbst wahrzunehmen, was natürlich nicht immer gelingt.

Haben Sie für die zweite Hälfte dieser Amtsperiode ein besonderes Anliegen?

Ja, das habe ich! Ich wünsche mir weiterhin eine so gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Organisationen, der Verwaltung und die Unterstützung innerhalb der Feuerwehr, die ich bisher erfahren habe  Die Fragen stellte Bernhard Lutz

Stefan Band (36) ist seit 26 Jahren bei der Feuerwehr. Er begann in der Jugendfeuerwehr und kam dann zu den Aktiven. Dort absolvierte er alle Lehrgänge – von der Grundausbildung über Atemschutzträger bis zum Verbandsführer. Von 2005 bis zu seiner Wahl als Kommandant war er stellvertretender Abteilungskommandant der Stadtwehr. Von 2011 bis 2015 war er stellvertretender Kommandant und er war Leiter der Führungsgruppe. Stefan Band ist gelernter Industriemechaniker, seit 2014 arbeitet er im städtischen Bauhof. Seine Hobbys sind sein Motorrad und seine Familie. Er ist verheiratet. Mit Ehefrau Claudia hat er zwei Kinder.