Seltsame Gestalten bevölkerten am Wochenende den Sauschwänzle-Express. In Anlehnung an die Romanfigur Harry Potter waren Zauberlehrlinge zu sehen (oben), ein sprechendes Gemälde (oben rechts), der sprechende Hut vor Bahnsteig 9 ¾ (unten links), magisches Lehrpersonal (unten Mitte und rechts), sowie ein Quidditch-Team mit Reporterin Karla Kolumna (unten 2. von rechts). Fotos: Derksen Foto: Schwarzwälder-Bote

Bahn-Wochenende in Anlehnung an die Abenteuer von Harry Potter begeistert große und kleine Gäste

Zollhaus (cis). Ganz in der Nähe von Blumberg lag an diesem Wochenende die Zauberschule Hogwarts zusammen mit ihren vier Häusern in denen Zauberschüler Harry Potter und seine Freunde nicht nur die Kunst der Zauberei lernen.

Angelehnt an die Buchreihe von Joanne K. Rowling um die Romanfigur des begabten Zaubereleven mit der Rundglasbrille, dampfte der "Sauschwänzle-Express" vom Bahnhof in Zollhaus gleich vier Mal los. Um aber den Zug und einen Platz in den Abteilen zu ergattern, musste man das Gleis erst einmal finden. So hieß es dann ganz oft am Fahrkartenschalter "Wo geht es hier zu Gleis 9 ¾?". Ein rabenschwarzer sprechender Zauberhut gab den neugierigen Kindern die Antwort und dann ging es durch die Mauer (Vorhang) auf den Bahnsteig, wo der Express schon wartete.

Längst nicht alle der vielen Fahrgäste waren auf die teils doch sehr unüblichen Gestalten auf dem Bahnsteig vorbereitet, denn die Truppe "Sissis Erben" verbreitete in schönsten Kostümen zum Fantasy-Thema ein ganz besonderes Flair unter all den so üblichen "Muggelleuten". Da wandelte doch tatschlich ein sprechendes Gemälde über den Bahnsteig um sich ein, in den Büchern ganz wichtiges Passwort, entlocken zu lassen. "Missis Longbottom" gab sich die Ehre und perfekt geschürt erschien die Lehrerin für Zaubertränke und Co. Natürlich war auch, perfekt gestylt, die Reporterin vom "Tagesprophet" der magischen Zeitung der Zaubererwelt vor Ort und zeichnete kleine und große Begebenheiten, Wichtiges und Unwichtiges mit ihrer tollen Schreibfeder auf.

Endlich als nach der ersten Überraschung alle Fahrgäste ihre Plätze gefunden hatten, schnaufte der Zug los, um schon nach kurzer Fahrt im ersten Tunnel zu verschwinden. Damit hatten einige der Zugfahrer, offenbar Neulinge auf Dampfzugstrecken, nicht gerechnet und so flogen mit Quitschen und Zerren die offenen Fenster ganz schnell zu. Und durch die nur spärlich erleuchteten Waggons schwebte förmlich eine Dame in wehendem Schwarz mit schönstem Silbergesicht.

Perfekt fanden all die vielen Harry Potter-Fans das so andere Ambiente in der Bahn. Lief da doch ein ganz gefährlicher "Dementor" durch die Wagen und machte auch nicht vor der Polsterklasse halt. Er wurde zum Glück schnell unschädlich gemacht, denn es waren viele Zauberschüler und auch ein perfekt agierender jugendlicher Zauberer mit im Zug.

Reisen macht bekanntlich hungrig und durstig und so gab es im nostalgischen Verkaufskarren süße "Zauberstäbe", Schokolade als schnelle Hilfe gegen "Dementoren", "grüne Frösche" und dazu jede Menge "weiße Mäuse" zum süßen Naschen. Mit im Angebot waren natürlich die "Hogwarts-Bohnen" in allen nur möglichen Geschmacksrichtungen. Die farbintensiven Zauberdrinks, in ständig variierender Zusammensetzung, exklusiv vor Ort gemischt, hatten es sicherlich in sich. Da blieben keine Wünsche offen, denn für jede Stimmungslage fanden die magischen Damen die perfekte Mischung- nur für Langeweile nicht. Denn die war bei dieser Fahrt nicht angesagt.

Mit im Zug war ein "Quidditch Team". Die jungen Leute aus Freiburg bauten bei der Pause in Weizen blitzschnell einen Parcours auf und so konnten die ersten Interessenten schon einmal diesen neuen Sport "Ballspiel mit dem Hexenbesen zwischen den Beinen unter erschwerten Bedingungen und mit viel Spaß" ausprobieren. Viel Beifall gab es für diese ersten sportlichen Versuche, denn Familien, die mit ihren Kindern angereist waren, zum Teil absolute "Harry Potter-Fans" ließen es sich nicht nehmen, dieses, an Hogwart-Sport erinnernde Spiel auszuprobieren. Ältere Herrschaften aus Bremen und Rheinzabern waren eine freundliche Kulisse bei diesem Mini-Sportspektakel.

Bergauf zurück bewegte sich dann die dampfende und schnaufend Lokomotive und bot den vielen Fahrgästen einen nochmals anderen Blick auf Landschaft und Dörfer entlang der Bahnstrecke und angekommen am Bahnhof in Zollhaus, hatten sich schon die ersten der nächsten Mitfahrer eingefunden, um auf Gleis 9 ¾ ihren Platz in den Waggons zu finden.