Archivfoto: Schwemmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Naturkatastrophe ereignet sich vor einem halben Jahrhundert / Eine Fotoausstellung in der Stadthalle erinnert eindrücklich an viele Facetten der Geschichte Blumbergs

Die Blumberger Geschichte erfährt in den letzten Jahren großes Interesse, besonders seit der 750-Jahr-Feier der Stadt Blumberg im Jahr 2011. In der Stadthalle ist eine Fotoausstellung zu sehen. Längst vergessene Ereignisse ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

 

Blumberg (blu). Damals faszinierte eine Fotoausstellung der beiden Blumberger Heimatforscher Bernhard Prillwitz und Dietrich Reimer in der Stadthalle Menschen aller Generationen in der Eichbergstadt.

Werk neu aufgelegt

Ihr Wissen haben Bernhard Prillwitz und Dietrich Reimer auch schon mehrfach als Autoren veröffentlicht, gemeinsam und alleine. Eines dieser Kleinode, das jetzt wieder neu aufgelegt wurde, ist das Buch "Blumberg – Archivbilder" von Bernhard Prillwitz, das die Touristinformation Blumberg für 20 Euro anbietet und der Sutton Verlag im Oktober 2005 erstmals veröffentlicht hat.

Steifzug durch Geschichte

In dem Buch "Blumberg – Archivbilder" macht Bernhard Prillwitz auf 128 Seiten einen Streifzug durch die Geschichte Blumbergs und seiner Stadtteile. Insgesamt 229 bis dahin weitgehend unveröffentlichte Fotografien aus verschiedensten privaten Sammlungen wecken Erinnerungen an die Zeit des Doggererzabbaus in Blumberg oder an verheerende Naturkatstrophen, die die Region häufig heimsuchten.

Die historischen Aufnahmen zeigen das Alltagsleben der Menschen und den Wandel des Stadtbilds zwischen 1887 und 1964 und laden zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.

Spannende Entdeckungen

Das Wahrzeichen der Region ist die "Strategische Umgehungsbahn", heute unter dem Namen "Sauschwänzlebahn" bekannt.

Die mühsame Arbeit und ausgeprägte Ingenieurskunst, die für den Bau der Strecke nötig waren, zeigen sich an der Wutachtalbrücke, dem Epfenhofener Talviadukt und in zahlreichen Tunnels, darunter Deutschlands einziger Kreiskehrtunnel, der große Stockhaldetunnel.

In den 1930er Jahren baute die Stadt Blumberg für die Bergmänner der Doggererz AG und ihre Familien Siedlungshäuser, die heute noch das Stadtbild prägen. Unter schwersten Bedingungen und ständiger Unfallgefahr versorgten die Kumpels die metallintensive Rüstungsindustrie im Dritten Reich mit Eisenerz.

Aus dem Stadtbild verschwunden sind hingegen Reste der alten Burg und der Stadtmauer, sie sind auf den Fotos zu sehen.

Festlich ging es zu, wenn die Blaskapellen von Randen, Epfenhofen oder Riedböhringen Anfang des 20. Jahrhunderts bei Kirchfesten oder Denkmalseinweihungen aufspielten.

Familienausflüge führten oft zum Schleifenbachwasserfall, und im Winter vergnügten sich die Kinder mit Schlittschuhen auf dem zugefrorenen Schleifenbach.

Touristinfo verkauft Buch

Zu erwerben ist das neue Buch über Blumbergs Geschichte bei der Touristinfo unter anderem auch das Buch "Blumberg – Sagen und Geschichten" von Bernhard Prillwitz, das durch einfühlsame Aquarellbilder von Renate Schey sehr schön illustriert wird.

Bei Achdorf rutscht vor 50 Jahren der Eichberg: "Die Gründe für die massive Erdbewegung liegen in dem außergewöhnlichen Wechsel zwischen Trockenheit und extremer Niederschlagsmenge und in der Tatsache, dass in diesem tektonisch jungen Gebiet die Neigung der Talhänge im Opalinus-Ton-Bereich den natürlichen Böschungswinkel noch nicht erreicht hatte", schreibt Heimatforscher Bernhard Prillwitz in seinem Buch.