Das Ehepaar Barbara und Hermann Schwarz ist ehrenamtlich für den mobilen Mittagstisch in der Raumschaft Blumberg im Einsatz. Über die gespendeten Schutzmasken und Handschuhe sind die beiden dankbar. Foto: Gilly Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Täglich erhalten bis zu 65 Menschen ein warmes Essen / Die Teams sind geschützt

Blumberg (blu). Seit 1978 gibt es in den Blumberg den kommunalen Mittagstisch, gegründet von Friedel Gerber, der Frau des damaligen Bürgermeisters Werner Gerber. Was zunächst in der privaten Küche begann, hat sich längst zu einer festen Einrichtung für ganz Blumberg entwickelt. Zuständig ist das Team des mobilen Mittagstischs, wie er nun heißt, des DRK-Ortsvereins Blumberg. Teamleiter Peter Gilly hat sieben Frauen und neun Männer, auf die er sich das ganze Jahr über verlassen kann.

Sofern gewünscht, liefern sie in Blumberg und allen Stadtteilen samt Zollhaus und Randen von Montag bis Samstag warmes Essen – frisch gekocht direkt ins Haus. Das Interesse ist so groß, dass Peter Gilly sogar eine Warteliste hat.

Essen vom Landesheim

Das Essen kommt seit Jahren vom FF-Landesheim in Hüfingen, dessen Küchenteam zollt Peter Gilly großes Lob: "Mit dem Essen sind wir mehr als zufrieden." Besonders dankbar sind Gilly und sein Team, dass das Landesheim auch in diesen schwierigen Zeiten weiterhin zuverlässig das Essen liefert. Zu Ostern habe man dem Heim deshalb eine kleine Aufmerksamkeit überreicht. Auch in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Krise wird der mobile Mittagstisch weiterhin angeboten. Tagaus tagein sind die ehrenamtlichen Helfer unterwegs. Dreieinhalb bis vier Stunden oder noch länger sind sie auf der Straße, um die bis zu 65 Essen auszuliefern.

Um die Ehrenamtlichen zu schützen, bat Peter Gilly in einem Presse-Aufruf um öffentlich um Unterstützung. Die Resonanz war und ist überwältigend. Von nah und fern kamen Schutzmasken und Handschuhe, selbst von einem Ort hinter Heidelberg sandte ein ehemaliger Blumberger ein Paket mit Masken und Handschuhen. Und die Aktion geht weiter: Angehörigen von Menschen, die mit dem Essen beliefert werden, wie auch weitere Bürger seien dabei, Masken aus Stoff zu nähen, berichtet Peter Gilly.

Dadurch ist es den sieben Teams möglich, weiterhin einigermaßen geschützt ihre ehrenamtliche Arbeit zu verrichten. Peter Gilly und die Teammitglieder sind über die große Unterstützung dankbar. "Dadurch, dass wir genügend Masken und Handschuhe bekommen haben, ist es uns möglich weiterhin täglich an bis zu 65 Personen ein warmes Essen zu liefern."

Große Motivation

Was motiviert die Ehrenamtlichen? Bei Hermann Schwarz, der mit seiner Ehefrau Barbara ein Team bildet, sind es persönliche Erfahrungen. Seine Schwiegermutter sei bereits vor Jahren vom Mittagstisch bedient worden, er konnte selbst sehen, wie gut es ihr tat. Nachdem er und seine Frau in den Ruhestand gingen, hätten sie sich vorgenommen, etwas für andere Menschen zu tun. Der vierstündige Einsatz pro Tag sei anstrengend, schildert er, doch die Aufgabe erfülle ihn mit Freude, und die älteren Menschen, von denen viele alleine wohnen, seien dankbar. "Es ist ein gutes Gefühl, und für viele Menschen ist es die einzige Abwechslung am ganzen Tag.