Zusammen mit dem "Ensemble Via Lumina" wird der Projektchor der Realschule Blumberg am Mittwoch, 12. Dezember, in der Stadthalle Blumberg ein Konzert geben. Seit Monaten üben die Schüler fleißig unter der Leitung der beiden Lehrerinnen Anja Schuler und Lina Hipp. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Realschüler und das "Ensemble Via Lumina" haben Großes vor

"Dieses Projekt wäre gewiss nie entstanden, hätte ich nicht selbst die Erfahrung der Migrationsproblematik machen müssen", erzählt Angelika Dohlien, Initiatorin des Völkerverständigungsprojekts. Dabei laden der Projektchor der Realschule und das "Ensemble Via Lumina" zum Benefizkonzert "Kinder der Welt" ein.

Blumberg (wst). Es ist ein umfangreiches Projekt, das in den vergangenen Jahren bei der ausgebildeten Opernsängerin gewachsen ist, die in ihrem Haus in Fützen verschiedene Musikinstrumente und Gesang unterrichtet und das "Ensemble Via Lumina" leitet, dessen Mitglieder sie von Anfang sehr bei dem Projekt unterstützen.

Das Völkerverständigungsprojekt besteht aus einem dreibändigen Werk, dessen erster Band zur Buchmesse Leipzig im März erscheinen wird sowie einem musikalischen Teil, zu dem ein Gesamtchor gehört, der im Einzelnen aus dem Projektchor der Realschule Blumberg und dem "Ensemble Via Lumina" besteht. Sie laden die Bevölkerung zu einem Konzert ein, das am Mittwoch, 12. Dezember, in der Stadthalle Blumberg stattfindet. Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten. Die Spenden werden für den nächsten Schritt in diesem Projekt verwendet.

Angelika Dohlien will ihre Botschaft hinaus in die Welt tragen, mit Gesang und geschriebenem Wort. Der erste Band zu diesem Projekt wird auf der zweitgrößten deutschen Buchmesse in Leipzig von dem Projektchor der Realschule und dem "Ensemble Via Lumina" vorgestellt. Mit dem Geld sollen die Fahrt- und Unterbringungskosten finanziert werden. Dort ist der Gesamtchor für zwei Programmpunkte angemeldet.

Um die Kosten für den Kinderchor zu bezahlen, benötigt es natürlich mehr als nur dieses Konzert. Ein weiteres ist in der Region terminiert, und die Kinder haben sich schon einige Aktionen ausgedacht, wie sie noch zu Geld kommen könnten. Darüber hinaus werden Sponsoren gesucht, Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

Was erwartet nun die Besucher des Konzerts? Angelika Dohlien holt ein wenig aus, um zu erklären, wie es genau zu dem Programm gekommen ist. Denn es ist kein ganz typisches Weihnachtsprogramm, wenn auch mit weihnachtlichen Geschichten und Liedern angereichert. Sie selbst hat zwei Azawakhs, afrikanische Windhunde. Mit diesen war sie spazieren und traf auf einen Mann, der türkischer Herkunft war. Er kannte sich gut mit der Rasse aus, und es ergab sich ein angeregtes Gespräch über die Rasse und deren Bedürfnisse. Wie auch über das Zusammenleben von Menschen.

So kam Angelika Dohlien auf die Idee, ein Völkerverständigungsprojekt zu initiieren, und die Windhunde sollen sozusagen als Medium dienen, mittels dessen sich Orient und Okzident begegnen. Es sollte eine Kombination aus Liedern, Geschichten und Geschichte aus Ländern geben, die eine eigene Windhundrasse hervorbrachten.

Eifrig bei der Sache

Vor allem die Suche nach Liedern und Geschichten war ein große Aufgabe, angesichts derer sie ihren vielen Helfern und Unterstützern dabei herzlich dankt. Sie bekam teilweise direkt von befreundeten Musikern aus den Ländern Originalversionen mit Text und Noten. Diese ließ sie teils übersetzen und arrangierte die Lieder für ihr Ensemble neu, und die Sänger machten sich eifrig ans Werk.

Genauso eifrig sind die Schüler dabei. Eine erste Besprechung gab es mit dem Rektor Egon Bäurer und den verantwortlichen Musiklehrerinnen Anja Schuler und Lina Hipp schon vor den Sommerferien. Ziel war es, dass sie gleich zum neuen Schuljahr mit den Proben beginnen können – wenn sie denn mitmachen.

Anja Schuler, mit der Chorleitung betraut, und Lina Hipp, Instrumentalbegleitung, zeigen sich begeistert. Auch die Schüler sind Feuer und Flamme, mehr als 30 Kinder und Jugendliche aus allen Ländern beteiligen sich am Projektchor.

Es wurden verschiedene Lieder ausgesucht, die seit September fleißig immer am Freitagnachmittag für etwa zwei Stunden geübt werden. Anja Schuler: "Neben der Förderung der stimmlich-rhythmischen Fähigkeiten und der Freude an der Musik wird bei diesem Projekt die Völkerverständigung musikalisch-textlich in den Fokus gestellt."

Und zur Fahrt nach Leipzig: "Die Bildungsreise stärkt das Gemeinschaftsgefühl und das Selbstbewusstsein des Chores. Zudem öffnet es den Kindern die Tür zu fremden Kulturen."

Weitere Informationen: Das Konzert "Kinder der Welt" findet am Mittwoch, 12. Dezember, in der Stadthalle Blumberg statt. Beginn ist um 18.30 Uhr. Mit den Spenden wird eine Bildungsfahrt für die Schüler zur Buchmesse nach Leipzig finanziert. Weitere Sponsoren sind willkommen, diese können sich bei der Schule melden.