Groß ist das Interesse an der Lesung im Pfarrhaus in Hondingen. Fotos: Bäurer Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Lesung bei Ausstellung im Hondinger Pfarrhaus gut besucht / Mehr als 50 Gäste

Auf großes Interesse stieß am Sonntag eine Lesung, die als Zusatzveranstaltung zur Geschichtsausstellung im Pfarrhaus organisiert wurde.

Blumberg-Hondingen. Werner Bogenschütz vom Arbeitskreis "Hondinger Geschichte" las aus den Aufzeichnungen von Heinz van Beek, dessen Familie im Zweiten Weltkrieg aus Essen nach Hondingen kam und hier mehrere Jahre lebte. Mehr als 50 Gäste aus dem Ort sowie dem Umkreis hörten aufmerksam den Ausführungen von Bogenschütz zu.

Bilderpräsentation über die damalige Zeit beeindruckt die Zuhörer

Gleich zu Beginn beeindruckte eine Bilderpräsentation über die damalige Zeit aus dem Leben der Familie van Beek. Einige Teilnehmer fanden sich selbst oder Familienangehörige auf den Fotos wieder. Das Buch "Erzähl noch mehr von gestern" schildert eindrücklich die Erlebnisse des damals 15-jährigen Heinz van Beek, der im Jahr 1943 mit seinem zehnjährigen Bruder Martin zum Schutz vor Bombenhagel von Essen nach Blumberg und Riedöschingen gebracht wurde. Gegen Ende des Krieges fand die ganze Familie mit Vater und Mutter in Hondingen in Roßhardt`s Haus im "Süßen Winkel" eine neue Bleibe.

Begegnungen mit den Hondingern waren freundlich

Die beeindruckten Besucher im Alter zwischen 28 bis 90 Jahren hatten auch viel zu erzählen. Zeitzeugen, Nachbarn, Freunde der Flüchtlingsfamilie van Beek, konnten sich gut an die Zeit erinnern. So mancher Zuhörer wurde geradewegs in die eigene Vergangenheit versetzt.

Man spürte, dass Werner Bogenschütz mit Herzblut und sehr lebendig und anschaulich die Aufzeichnungen von Heinz van Beek vortrug. Anschaulich erläuterte er die Biografie der Brüder Martin und Heinz van Beek und Geschehnisse in Hondingen. Vielfältig waren in den Kriegsjahren die Arbeiten bei den Bauern im Ort. Im Januar 1945 als Flakhelfer eingezogen, überlebte Heinz van Beek die ständigen Tieffliegerangriffe unverletzt. Die Begegnungen mit den Bewohnern waren freundlich, die Buben waren im Dorf integriert.

Martin van Beek besuchte die Grundschule, Heinz begann eine Lehre in Donaueschingen. Freundschaften wurden geschlossen.

Bereits kurz nach Ende des Krieges wurde unter Leitung von Franz Eisele eine Theatergruppe gegründet, Heinz gehörte zu den ersten Laiendarstellern. Heinz van Beek beschreibt die Zeit hier als die "schönsten Jahre seines Lebens".

Geschichtsausstellung im Pfarrhaus ist am 18. März wieder geöffnet

Unvergessen sind die Menschen, die sein Leben formten. Gerne wären die Kinder Heinz und Martin nach Kriegsende in Hondingen geblieben, doch die Familie zog Ende 1952 wieder nach Essen, wo der Vater einen Klempner-Betrieb gründete.

So lange es die Gesundheit erlaubte, wurden die Freundschaften mit gegenseitigen Besuchen gefestigt. Die Geschichtsausstellung im Pfarrhaus ist wieder geöffnet am Sonntag, 18. März von 14 bis 17 Uhr.