Wer auf diese Mail hereinfällt, kann sich einen Computervirus einfangen. Foto: Niederberger

Phishing-Mails in katastrophalem Deutsch drohen rechtliche Konsequenzen an. Polizei rät zur Vorsicht.

Blumberg - Das Deutsch ist katastrophal, doch der Inhalt der E-Mail, die im Postfach einiger Blumberger eingegangen ist, weckt das Leseinteresse.

 

"Wir senden Ihnen das Kündigungsschreiben. Bitte machen Sie sich mit es bekannt. Unterschreiben Sie es und senden Sie zurück ab. Andernfalls werden Sie von allen Sozialbeihilfen und garantierten Auszahlungen entzogen sein. Im Anhang finden Sie notwendigen Unterlagen. Mit freundlichen Grüßen." Als Absender ist ein Alex Todorowski angegeben, bei dem es sich um den Manager der Personalabteilung handeln soll.

Besonders perfide: Eine Nachricht mit identischem Inhalt erreichte die E-Mail-Empfänger kurz darauf erneut, dieses Mal aber von einem vermeintlich seriösen Absender, nämlich Paypal. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das unter seinem Markennamen ein Online-Bezahlsystem betreibt.

Der Aufbau der zitierten Mail verrät laut Informationen der Verbraucherzentrale, dass es sich bei der Online-Nachricht um eine so genannte Phishing-Mail handelt: Der Adressat wird direkt mit seinem Namen angesprochen, es werden schlimme Konsequenzen angedroht, falls man nicht handelt, und es wird auf einen Dateianhang verwiesen.

Phishing-Wellen schwappen regelmäßig durchs Netz, begleitet von Warnungen, von Verbraucherschutzzentralen, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) oder Antivirensoftware-Herstellern mit dem Tenor: "Nicht anklicken!"

Schadprogramm durch die Hintertür

Grund: Kriminelle verstecken im Quellcode der Seite ein Schadprogramm. Falls das Virenschutzprogramm, der Internetbrowser oder das Betriebssystem nicht auf dem neuesten Stand sind, kann es passieren, dass man sich durch den Besuch dieser Seite einen Virus oder einen "Trojaner" einfängt.

Eigentlich, sollte man meinen, dürfte ob dieser Regelmäßigkeit mittlerweile jedem Internetnutzer klar sein, wie damit umzugehen ist. Doch so einfach ist es nicht. Die Cyberkriminellen haben aufgerüstet und ihre Methoden verfeinert. Viele neue Phishing-Mails sind längst nicht mehr so schlecht gemacht und voller Rechtschreibfehler wie diejenigen, die jetzt in Blumberger Postfächern eingelaufen sind. Das liegt daran, dass die Übersetzungssoftware besser geworden ist. Manche kriminellen Netzwerke haben mittlerweile Firmen aufgebaut, inklusive Grafikern und muttersprachlichen Angestellten.