Die Betreiberfamilie des Gasthauses "Zum Berliner Eck", Stephan und Angelika Buchholz, beantragten wegen Zahlungsunfähigkeit die Einleitung eines Insolvenzverfahrens. Acht Monate Baustellen 2009 in der Region Blumberg hätten dem Gasthaus an der B 27 in Zollhaus betriebswirtschaftlich das Genick gebrochen, so Angelika Buchholz. Vorerst darf der Betrieb jedoch weitergeführt werden. Foto: Limberger-Andris

Betreiberfamilie beantragt Insolvenz. Weiterbetrieb zunächst gesichert .

Blumberg - Wegen Zahlungsunfähigkeit meldete die Betreiberfamilie des Gasthauses "Zum Berliner Eck", Stephan und Angelika Buchholz, die Einleitung der Insolvenz an. Nach einem ersten Gespräch mit dem Insolvenzverwalter gab dieser grünes Licht zum vorläufigen Weiterbetrieb,

Angelika Buchholz bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass sie für das "Zum Berliner Eck" an der B 27 in Zollhaus wegen Zahlungsunfähigkeit das Insolvenzverfahren beantragt habe. Nach einem ersten Gespräch und Einsicht in die Bücher habe der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Karsten Sauter, grünes Licht für einen vorläufigen Weiterbetrieb gegeben. Angelika Buchholz zeigte sich erleichtert. Zumal nicht nur die Familienexistenz an dem Betrieb hänge, sondern auch fünf weitere Arbeitsplätze, davon zwei Ausbildungsplätze.

"Finanzielle Altlasten" hätten Betrieb erdrückt

Hintergrund der Zahlungsunfähigkeit seien "finanzielle Altlasten" der vergangenen fünf Jahre, erläuterte Angelika Buchholz. Diese hätten den Betrieb letztlich erdrückt. Nach der Umbenennung des früheren "Zum Kranz" in "Zum Berliner Eck", sei der Betrieb 2008 sehr gut angenommen worden. Besonders der gastronomische Bereich habe floriert. Ein wichtiger unternehmerischer Baustein sei die Wutachtalbahn, die dem "Zum Berliner Eck" viele Fahrgäste beschert habe. Das "Berliner Eck" biete 26 Übernachtungszimmer.

Die achtmonatigen Baustellen in der Blumberger Umgebung brachen dem "Berliner Eck" betriebswirtschaftlich schließlich das Genick. Der Umsatzverlust habe sich 2008 deshalb im Bereich von 50 Prozent bewegt. Teilweise hätten Busfahrer eine Viertel Stunde vor dem bestellten Essenstermin angerufen und storniert, weil deren Bus mit den Gästen irgendwo im Stau auf der B 27, der B 314 oder der L 185 gesteckt habe. Die Verluste, die ihnen die Baustellen beschert hätten, habe der Betrieb bislang nicht mehr auffangen können, obwohl es in diesem Jahr wieder bergauf gegangen sei, erläuterte Angelika Buchholz. 2010 schließlich hätten etliche Gläubiger die sofortige Bezahlung der noch ausstehenden Forderungen verlangt.

Stephan und Angelika Buchholz betreiben das Gasthaus seit Juni 2005, zunächst als "Zum Kranz", ab 2008 schließlich als "Zum Berliner Eck". Stephan Buchholz ist gelernter Koch, Angelika Buchholz wuchs in einem gastronomischen Betrieb auf. Genau dies seien auch die Antriebsfedern, warum sie das "Berliner Eck" weiterbetreiben möchten, versicherte Angelika Buchholz.