Benjamina Rösch mit Aaaron auf dem Arm, Gerhard Rösch und Sebastian freuen sich auf die Reise nach Afrika. Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfsprojekt: Spenden für Heimatdorf gesammelt / Familie reist nach Madagaskar

Blumberg-Achdorf (gs). Es wird dort gerade Frühling, wenn Benjamina Rösch im August wieder einmal ihr kleines Heimatdorf Adina auf Madagaskar besucht. "Ich gehe dorthin, wo der Pfeffer wächst", sagt die agile Mutter zweier Kinder, die seit 2006 in Aselfingen lebt. Die afrikanische Insel ist bekannt für Pfeffer- und Vanilleanbau.

Regelmäßig fliegt sie zu den Wurzeln ihrer Kindheit zurück. Der Flug dauert 20 Stunden. Mit dabei sind ihr Ehemann Gerhard und die Kinder Sebastian, acht Jahre, und Aaron, fünf Jahre. In Adina warten nicht nur fünf Schwestern auf Benjamina, sondern auch eine Krankenstation, die Patienten aus den umliegenden Dörfern notdürftig versorgt. Es herrscht großer Mangel. Deshalb möchte sie nicht mit leeren Händen kommen.

Erstmals sammelte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Achdorf 2013 Geld, um die Situation der Kranken in Adina zu verbessern. Jetzt ist es wieder soweit. Dieses Mal sammelte der Kindergarten Arche Noah das Geld ein und übergibt es kommende Woche an Benjamina Rösch. Sie lebt mit ihrer Familie in Aselfingen. Den Kontakt zu ihrer Heimat hat sie nie abgebrochen.

Die Krankenstation in Adina ist sehr dürftig ausgestattet. Früher mussten die Patienten alles selbst mitbringen, vom Bettzeug über Geschirr bis zu Pflegemitteln. Für die erste Spende wurden 2013 neue Matratzen und andere wichtige Dinge angeschafft. Ein Schubkarren dient seither für den Krankentransport. "Jetzt ist die Entbindungsstation an der Reihe. Ich bin gespannt, was von den vor fünf Jahren angeschafften Sachen überhaupt noch da ist", meint Benjamina Rösch. Für das Geld vom Kindergarten will sie wieder persönlich dringend erforderliche Gegenstände in der nahen Stadt Ambositra einkaufen.

In Madagaskar gibt es keine Krankenversicherung. Wünschenswert seien Patenschaften für die Krankenstation. "In meiner Heimat gibt es zwei Welten: sehr reiche Leute und extrem arme Menschen." Die Hauptstadt heißt übrigens Antananarivo. Als Kind erlebte sie den harten Lebenskampf. Täglich ging es darum, lebenserhaltendes Essen aufzutreiben. Die arme Bevölkerung ernährt sich hauptsächlich von Reis, Gemüse und Fleisch von selbst gehaltenen Tieren. Benjamina Rösch kam 2003 als Aupair-Mädchen nach Wolfsburg und arbeitete auch in Österreich.

Mittlerweile hat sie sich in Aselfingen eingelebt. "An den kalten Winter habe ich mich erst langsam gewöhnt, denn in meiner Heimat gibt es keinen Schnee." Sie arbeitet in Teilzeit bei Neukauf in Blumberg. Als Christin engagiert sie sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Blumberg. Sie ist Mitglied des Kirchengemeinderats und gestaltet Kindergottesdienste mit. Einige Zeit sang sie im Kirchenchor Achdorf mit. Jetzt ist sie bei der Kirchenband "Kumbaya" dabei.

Gerne nimmt sie noch weitere Geldspenden mit, wenn sie im August nach Madagaskar fliegt. Sie ist unter Telefon 0162/5 27 58 31 zu erreichen.