Foto: Hans Herrmann

Auch Männer können Tanzen: Beim beliebten närrischen Wettstreit herrscht tolle Stimmung im Publikum.

Fützen - Der 15. Männertanzwettbewerb der Eggäsli-Zunft Fützen entwickelte sich am Abend des Rosenmontags zu einem Festival fastnächtlicher Superlative (wir berichteten).

Zu Hunderten stürmten bunt gekleidete Narren die Buchberghalle und ließen sich von der einmaligen Atmosphäre mitreisen.

Narrenvater Stefan Schmid stand bei seinem leidenschaftlichen Ansagen die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben.Ein tobendes Narrenvolk, wo die Eggäsli Mitglieder ihre Echsenschwänze über die Köpfe schwangen, ließ das Stimmungsbarometer zu Rekordgraden ansteigen.

Vier Formationen, die unterschiedlicher kaum sein konnten, lieferten auf der Bühne eine Show der Extraklasse ab. Die strammen Boys vom Titelverteidiger "Horrscht" aus Waldhaus waren erneut nicht zu schlagen. Vom Fox bis zum Alpenrock war ihre Performance von jugendlicher Dynamik geprägt. Sie brannten eine Feuerwerk kreativer Tanzkunst ab und wurden enthusiastisch gefeiert.

Bereits bei der ersten Vorführung war der aus allen Nähten brechende Saal nicht zu bremsen. Das Männerballett aus Schlatt begeisterte bei ihrem Schwanentanz mit überraschenden Elementen. Beim Übergang vom Evergreen zu klassischen Tönen fielen die Hüllen. Hemden, Krawatten, Hose und sogar Schuhe wurden ins Publikum geschleudert. Ihre Umwandlung zu Ballerinas in weißen Tillröckchen war die reinste Offenbarung.

Punktgleich mit dem "Herdäpfelkäar" belegten sie den dritten Platz. Die Fützener Lokalmatadore des "HKD" vermittelten unter Klängen wie "Atemlos" einen Hauch von Großstadtbühne. Im eleganten "Schwarz-Weiß" strahlten sie aufreizende Lässigkeit aus. Ihr Fans waren aus dem Häuschen und ließen ihre Jungs hochleben.

Lisa Kaiser und Sabrina Werner hatten ihrem etwas anderen Ballett den nötigen Schliff verliehen. Beim Einmarsch der einheimischen Ranzengarde kochte der Saal förmlich über. Exotisches Charisma, gepaart mit karibischer Ästhetik waren kaum zu toppen. Bei ihnen stand in diesem Jahr nicht das Bein, sondern der bronzene Oberkörper im Mittelpunkt. Die Naturfarbe übertünchte so manchen Bauchschwarte . Mit Joint und langem schwarzen Haar entpuppten sich die Zunfträte als wahre Verwandlungskünstler. Ihr zweiter Platz wurde dann auch kräftig gefeiert.

Trainerin Katrin Gleichauf hatte sich selbst übertroffen. Ihre Südsee-Crew dankte es ihr gleich mit mehreren Aufmerksamkeiten. Besonders den Gutschein für eine Massage hatte sie sich mehr als verdient.

Neben den Tanzakrobaten mischten gleich drei Guggenmusiken das Geschehen auf. Viele Ohrenwürmer begleitet mit individuellen Trommelwirbel sorgten für weitere Ausgelassenheit. Nach dem Auftakt der "Betzilüter" aus Tiengen schlossen die "Geissenguggis" aus Weizen nach Mitternacht den musikalischen Reigen ab.

Bei der anschließenden Prämierung durften sich die erst platzierten Tanzgruppen über Geldpreise freuen. Bei der Zugabe der Champions "Horrscht" schlugen die Wogen nochmals hoch. "Welch ein toller Abend" brachte es ein rundum zufriedener Narrenvater Stefan Schmid auf den Punkt. Unter den Klängen der "Earny Birds Band" aus Villingen wurde noch lange gefeiert und vom Geschehen animiert so manch neuer Tanzschritt erfunden.