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Wirtschaftsplan auf den Weg gebracht. Einnahmen wohl zu hoch angesetzt.

Blumberg  - Blumbergs Bürgervertreter diskutierten über den Wirtschaftsplan der städtischen Bahnbetriebe Blumberg und brachten in der jüngsten Sitzung den Wirtschaftsplan auf den Weg.

Zwar wurde der Wirtschaftsplan der Bahnbetrieb Blumberg Verwaltungs GmbH & Co. KG einstimmig verabschiedet – mit Einnahmen von 4665,60 Euro und einem Gewinn von 868,59 Euro – anders sah es bei der Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co. KG aus, die Sauschwänzlebahn auf der Museumsstrecke zwischen Blumberg und Weizen betreibt.

Die CDU-Stadträte Christof Rösch und Jürgen Fischer, von 2000 bis 2003 Blumbergs Stadtkämmerer, hätten für das Zahlenwerk gerne mehr Zeit gehabt. Jürgen Fischer beantragte, das Thema in den zuständigen Ausschuss des Gemeinderats zu verweisen, das wäre der Technische Betriebsausschuss. Der Antrag erhielt acht Stimmen, auch aus anderen Fraktionen, doch die Mehrheit stimmte dagegen.

Bürgermeister Markus Keller hatte zu Beginn erklärt, sie hätten den Wirtschaftsplan zwei Mal im Aufsichtsrat der Bahnbetriebe beraten. Selbstkritisch müsse man anmerken, dass sie bei den Planfahrten mit Dampf in den letzten Jahren mit zu optimistischen Ergebnisse kalkuliert hätten. Es gebe aber auch einige andere Punkte, wo Geschäftsführer Christian Brinkmann gute Arbeit geleistet habe.

Einnahmen wohl zu hoch angesetzt

Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, erläuterte den Wirtschaftsplan. Brinkmann räumte einige Zielverfehlungen ein, "auch weil wir die Einnahmen zu hoch angesetzt haben." Eine leichte Steigerung der Einnahmen hätten sie durch das Anpassen der Fahrpreise erreicht, doch der Erlös sei die Größe, die man am wenigsten planen könne. "Die Kohle kaufen wir jetzt direkt in Polen", sie hätten die Lokführer und Heizer sehr dressiert, dass sparsam gefahren werde. Ein doppelter Vorteil. Das spare Kosten, und die Fützener Bevölkerung, die sich mehrfach wegen der Heizerei beklagt hatte, muss weniger Russ erdulden.

Mit dem großen Schwung an Beschaffungen und Sanierungen seien die Bahnbetriebe fertig, der Fahrbetrieb sei nun solide zu planen. Die größte Infrastrukturmaßnahme sei die Sanierung des Talübergangs Fützen, die Fahrzeuginstandhaltung hätten sie recht präzise kalkuliert.

In der Diskussion sagte Stadtrat Christof Rösch (CDU), er könne vieles nachvollziehen, die Stadt müsse aber als Besitzerin der Bahnbetriebe alles herausholen. Er hätte gerne mehr Zeit für den Wirtschaftsplan, zumal er auch Positionen mit hohen Summen beinhalte. "Mir geht das alles zu schnell", betonte Rösch, vielleicht sei an der einen oder anderen Stelle doch noch etwas einzusparen.

Bürgermeister Markus Keller merkte an, alle Fraktionen hätten kompetente Mitglieder im Aufsichtsrat, sie hätten sich dort zwei Mal mit dem Wirtschaftsplan auseinandergesetzt. Keller fand aber Röschs Anmerkung berechtigt.

Blumbergs früherer Kämmerer und jetziger Stadtrat Jürgen Fischer (CDU) machte deutlich, dass die Bahnbetriebe eine städtische GmbH sind und erklärte: "Wir müssen immer als Gemeinderat nachher gerade stehen." Er habe gewisse Bauchschmerzen zum Vermögensplan. Er beantragte, das Thema in den Technischen Betriebsausschuss zu verweisen.

Stadtrat Sascha Engel (Freie Liste): Die Zahl im Wirtschaftsplan sei, "transparent hoch". Als Mitglied im Aufsichtsrat könne er den Antrag von Jürgen Fischer nicht nachvollziehen. Von den übrigen Mitgliedern des Gemeinderats, darunter sechs weitere Aufsichtsräte, äußerte sich niemand. Letztlich wurde der Antrag mit acht Ja-Stimmen und einigen Enthaltungen mehrheitlich abgelehnt.

Die Verabschiedung des Wirtschaftsplans der Bahnbetriebe erfolgte bei zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe wurden einstimmig verabschiedet.

Die städtischen Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co. KG wurden 2014 aus dem früheren Eigenbetrieb Museumsbahn gegründet, sie betreiben die Museumsbahn. Geschäftsführer ist Christian Brinkmann.

Der Aufsichtsrat hat sieben Mitglieder: Bürgermeister Markus Keller kraft Amtes, er wurde zum Vorsitzenden gewählt. Der Gemeinderat entsendet sechs Mitglieder, gestaffelt nach Fraktionsgröße: Die CDU entsendet drei Mitglieder: Dieter Selig, Horst Fürderer und Dietmar Schweigler; die Freie Liste hat zwei Mitglieder: Sascha Engel und Bodo Schreiber, die SPD entsendet ein Mitglied: Ursula Pfeiffer. Die Sitzungen leitet der Vorsitzende.