Gleich zwei Mal wurde das Quartett "Dos Mundos" in der evangelischen Kirche zum musikalischen Quintett. Tina Mettes (von links): Melanie Mundoz, Thomas Sausen, Paddy Brohammer und Gerhard "Gä" Mattes. Foto: Steger Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Die Gruppe "Dos Mundos" verzaubert Zuhörer

Blumberg (stg). Mit einem anspruchsvollen Kirchenkonzert gastierte die Gruppe "Dos Mundos" (Zwei Welten) in der evangelischen Kirche in Blumberg, die somit wieder zum Konzertsaal auf Zeit wurde. Mit ihrem Programm "Espiritu del sol" gelang ihnen mühelos der abwechslungsreiche musikalische Brückenschlag rund um die Welt.

Leadsängerin Melanie Munoz ist Spanierin und begann mit einer bekannten iberischen Melodie, unterstützt von Paddy Brohammer, (Gitarre und Gesang,) Tina Mattes (Querflöte und Gesang) und Gerhard Mattes (Bass und Kontrabass) das Konzert. Variierend spielte sie mit ihrer Stimme, mal rockig, aggressiv und dann einfühlsam bis zum verhauchten Pianissimo. Sie sangen über "Engel im Alltag" voll Gläubigkeit und Vertrauen, und hinterfragten im "Lied für die schönen Dinge des Lebens" all das, was liebenswert und wesentlich ist – aber nichts für den Krieg. Rhythmisch rasant waren die Gitarren nicht nur Begleitinstrumente, sondern melodisch eingebunden, wie auch die Querflöte, die, je nach musikalischer Stimmung, sich fröhlich jubelnd oder melancholisch klagend einbrachte, während der Kontrabass, gezupft oder auch gestrichen, mit ruhigem tiefen Bordun die Klagfülle der Melodien perfektionierte. Im Duo von Melanie Munoz und Tina Mattes erklang der Song von Joan Baez "The Water is deep" und dann gab es eine Überraschung.

Als Gastsänger kam der Blumberger Thomas Sausen zum Quartett dazu und interpretierte mit Melanie Munoz den Welthit "Halleluja" von Leonard Cohen – zum Weinen schön. Mit einem traditionellen andalusischen Marienlob zeigten die Musiker die Vielfalt der volkstümlichen Musik auf. Getragen und innig erklang die alte Pilgerweise, um dann in einem lautstarken temperamentvollen "Ole, ole" zu münden, um wieder zur schlichten Sakralmelodie zurück zu kehren. An Soulmusik erinnernd erklang noch einmal mit Thomas Sausen "Mein Weg ist mein eigener Weg" nachdenklich inspirierend. Zum vielen Beifall kam als reizende Zugabe das alte deutsche Abendlied "Ade nun zur guten Nacht." Ein hochkarätiger gelungener Konzertabend, der weit mehr Zuhörer verdient gehabt hätte.