Das Büro Steg teilte in seinem Stadtentwicklungskonzept die Tevesstraße in eine Ost- und Westhälfte ein, sozusagen ein Teil Wohnen, ein Teil Gewerbe. Foto: Strohmeier

BüroSteg stellt Stadtentwicklungskonzept für Blumberg vor. Stadt hat in den nächsten 20 Jahren viel zu tun.

Blumberg - Viel zu tun haben die Blumberger Stadtplaner in den kommenden 20 Jahren, wenn sie die Vorschläge zur Stadtentwicklung vom BüroSteg aufgreifen und verwirklichen. Einzig die Frage bleibt: Woher kommt das Geld?

In der Gemeinderatssitzung gestern Abend stellte Elmar Gross das Stadtentwicklungskonzept vor. Danach war man sich durch die Fraktionen einig, dass es zukunftsweisend ist, jedoch auch von der Stadt einige finanzielle Anstrengungen notwendig sind und die Teilorte nicht vergessen werden dürften. Aber keiner der aufgelisteten Punkte wurde in Frage gestellt.

Das Planungsbüro entwickelte mehrere Impuls-Bausteine, die in den kommenden zwei Jahrzehnten umgesetzt werden sollten. Gesamtziel der Strategie ist es unter anderem die vorhandene Qualität der Kernstadt als funktionalen Kern der Gesamtstadt zu sichern.

Angegangen wurde bereits die Sanierung des Panoramabades, als weiterer Baustein wurde der Ausbau des Schulzentrums genannt. Dies ist den Veränderungen in der Bildungslandschaft geschuldet. Ein weitere Punkt ist die Umnutzung der Viktor-von-Scheffel-Schule zu einem multifunktionalen Bürgerhaus mit Einbindung von Räumen für Vereine, Institutionen sowie für Bildungs- und Kulturangebote.

Als Sanierungsgebiete sieht man verschiedene Bereiche. So gilt es den Entwicklungsbereich Lauffenmühle an den Stadtkern anzugliedern, den Marktplatz als zentralen Ort mit hoher Besucherfrequenz und Aufenthaltsqualität zu etablieren sowie die Teves- und Handwerkerstraße zwischen Marktplatz und der Achse Richtung Schulzentrum in einen Zusammenhang zu bringen. Ein weiterer Punkt sieht das Stadtentwicklungsbüro darin, die Struktur aus der Nachkriegszeit in der nördlichen Haupt-/Weiherdammstraße zu verbessern oder umzunutzen.

Die Stadt Blumberg muss das finanziell nun nicht komplett alleine Schultern. Elmar Gross nannte in seinem Bericht auch verschiedene Fördertöpfe, aus denen Geld kommen könnte. Es gibt das Landessanierungsprogramm, das Bund-Länder-Programm für kleiner Städte und Gemeinden, ein weiteres für Aktive Stadt- und Ortsteilzentren sowie für den Denkmalschutz, den Stadtumbau und das Programm Soziale Stadt.

Die Statistiker errechneten, dass für jeden Euro aus Fördermittel bis zu acht Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung generiert werden. Somit sind dies Fördermöglichkeiten nichts anderes als Konjunkturprogramm. Der größte Teil des Geldes, vor allem wenn Privatleute etwas sanieren, bleibt auch in der näheren Region oder sogar in der Stadt selbst, da hier in der Regel die örtlichen Handwerker beauftragt werden. Bei den Privatmaßnahmen werden maximal 35 Prozent der Kosten gefördert. Ist es ein besonders bedeutsames Gebäude, beispielsweise aus geschichtlicher Sicht, können noch mal 15 Prozent zusätzlich beantragt werden. Für solche Gebäude gibt es auch steuerliche Vergünstigungen. Für die Stadt gibt es ebenfalls Zuschüsse. Städtebauliche Planungen, Abrisskosten oder Grunderwerb können bis zu 100 Prozent Förderung bekommen. Andere Maßnahmen an Gebäuden bis zu 60 Prozent.

In seiner Zusammenfassung ging Elmar Gross auch auf die Auswertung langfristiger Entwicklungen und auf das Ergebnis der Bürgerbefragung ein. Vor allem letzteres sieht er als wichtige Informationsquelle an. 76,9 Prozent zeigten sich zufrieden oder sehr zufrieden mit der Stadt. Man sieht jedoch auch strukturelle Probleme. Nimmt man die Bereiche Gebäudesanierung-Stadtentwicklung, Straßenbau-Straßensanierung und Schwimmbad zusammen, Ergebnis sind 25,6 Prozent, die hierbei Defizite sehen. In der Kernstadt wird das Areal Espen-/Tevesstraße und Marktplatz mit 50,4 Prozent als notwendiger Schwerpunkt angesehen, gefolgt von dem Bereich um das Rathaus (29,4) und die Einkaufsmärkte am Ortseingang (23,5).

Wichtig sind den Blumbergern auch Bildung und Schule. Dabei geht es sowohl um die Sicherung der Schulangebote in den Ortsteilen, die sich 45 Prozent der Befragten wünschten als auch um ein Ganztagesschulangebot (32,1). Bei den öffentlichen Einrichtungen sahen 54,6 Prozent den notwendigen Handlungsschwerpunkt beim Panoramabad, gefolgt von einem Angebot Jugendeinrichtungen (45) und der offenen Jugendarbeit (41,6).