Schaut auch mit Maske freundlich: der Elftklässler Lucca Scheuch.Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Langsamer Weg zurück in Richtung Normalität / Abstandsgebot ist für alle noch ungewohnt

Mit den Prüfungsklassen begann am Montag in den weiterführenden Blumberger Schulen der Unterricht wieder.

Blumberg (blu). Das Schulleben spielte sich weitgehend im Gebäude ab, der Realschulhof war zum Beispiel um 10 Uhr, wenn ihn normalerweise Schüler in der großen Pause bevölkern, leer. Zu beobachten ist aber, dass die Fenster immer wieder geöffnet werden, damit Frischluft in die Klassenzimmer kommt.

Für Realschüler Jason Moses aus Blumberg von der Klasse 10b lief der Unterricht fast routinemäßig ab, wie er es formulierte, nur der Abstand zu den anderen Schülerinnen und Schülern war ungewohnt. Eine Maskenpflicht im Unterricht bestehe nicht, eine Maske soll ein Schüler nur dann aufsetzen, wenn sich in einer Situation der Abstand zu anderen nicht vermeiden lassen. Im Klassenzimmer gebe es Desinfektionsmittel.

Unterrichtet wurden die Hauptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch. Diese Woche sowie nächste Woche am Montag, Mittwoch und Freitag hätten sie Unterricht als Prüfungsvorbereitung, dann würden sie Prüfungen schreiben. Jason Moses zeigt sich zuversichtlich: "Wir waren eigentlich schon vor der Zwangspause wegen des Coronavirus mit dem Stoff durch", jetzt gehe es eigentlich nur noch um Fragen, was vom Unterrichtsstoff unklar sei.

Jasons Klassenkamerad Fabian Hess aus Hondingen ist froh, dass der Unterricht wieder beginnt, weil jetzt die Themen, die für ihn noch unklar seien, behandelt werden könnten. Die Wochen ohne die persönlichen sozialen Kontakte habe er als langweilig empfunden.

Das Fazit von Realschulrektor Sven Dorn sieht so aus: "Die Klassenstufe 10 war heute komplett mit 81 Schülern anwesend. Es wurde in jeder Kleingruppe eine Doppelstunde in den Hauptfächern (Mathematik, Deutsch und Englisch) absolviert." Dorn unterrichtete selbst sechs Stunden Mathematik.

"Die Schüler haben nach der langen Zwangspause beziehungsweise dem Unterricht zu Hause aber gut umschalten können und haben gut mitgearbeitet." Es sei alles ohne Probleme abgelaufen. An das Abstandsgebot von 1,5 Metern müsse man sich erst noch gewöhnen. "Auch der Verlauf nach der sechsten Stunde an der Bushaltestelle war sehr geordnet. Die zweimal vorbeifahrende Polizeistreife hatte jedenfalls nichts zu bemängeln."

Mit dem Schnellbus aus Donaueschingen kommt Lucca Scheuch, der in Fützen wohnt. Er besucht die elfte Klasse des Fürstenberg-Gymnasiums. Er empfand den ersten Schultag als sehr ungewohnt. Ungewohnt war für ihn vor allem das Abstandsgebot, "weil man sonst in der Schule immer eher den Kontakt sucht", statt den Kontakt zu meiden. An der Schule herrsche Maskenpflicht, erklärt Lucca Scheuch.

Auch für die Abschlussklassen 9 und 10 der Grund- und Werkrealschule Eichberg startete am Montag der Präsenzunterricht. "Durch die aktuelle Situation war es alles andere als ein normaler Schultag. Trotz strenger Hygienevorschriften und Abstandsregeln war die Wiedersehensfreude groß", schreibt Konstantin Konegen für das Schulleitungsteam. Unterrichtet wurden die Schüler in kleinen Gruppen in den Prüfungsfächern in Mathematik, Deutsch und Englisch. Ein Fachlehrer stand zusätzlich per Videokonferenz Rede und Antwort.

Die Schüler erhielten einen Input durch ihre Fachlehrer, dann ging es ans eigenständige Üben. Dies konnte dank einer guten technischen Planung und Vorbereitung ermöglicht werden. Unterstützt wurden die Jugendlichen durch weitere Lehrkräfte der Grund- und Werkrealschule Eichberg. Ungewohnt war die Situation nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrer. Bereits beim Betreten des Schulhauses wurde der Weg durch Bodenmarkierungen und Beschilderungen vorgegeben. Danach ging es ans Händewaschen und Desinfizieren, bevor die Schüler auf die zugewiesenen Plätze sitzen konnten. Die Pausen fanden individuell auf den unterschiedlichen Bereichen der Schulhöfe statt. Jede Gruppe hatte unterschiedliche Pausenzeiten, so dass die Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Im Anschluss an den Unterricht erfolgte ein Austausch im Kollegium. Trotz schwieriger Bedingungen überwog die Freude am gemeinsamen Lernen.

Die Hygiene wird auch im öffentlichen Nahverkehr groß geschrieben. Seit Montag fahren die Busse zum Schulzentrum wieder im normalen Werktagsrhythmus. Der Schnellbus aus Donaueschingen kommt. Alle Fahrgäste, die aussteigen, tragen Masken, und für sie ist es offensichtlich selbstverständlich. Auch Busfahrer Apostolos Theocharidis hat seine Maske dabei, er fährt die Ringlinie von Blumberg über Kommingen und Riedöschingen. Eingestiegen und ausgestiegen wird nur durch die hintere Türe. Vorne beim Fahrer ist der Durchgang in den Bus abgeklebt.