In der Werbung sollte man die Finger von Wortspielereien mit der englischen Sprache lassen. Das geht meistens nach hinten los. Foto: dpa

Englischen Werbesprüche versteht niemand. Weil sie schlecht gemacht sind, meint unsere Autorin.

Dass Englisch nicht jedermanns Sache ist, haben uns ja schon einige Politiker bewiesen. Unvergessen ist Oettingers englische Rede bei der Konferenz der New Yorker Columbia University 2009. Aber auch der Durchschnittsdeutsche stolpert gerne mal über englische Werbesätze. Der absolute Klassiker ist der Spruch der Parfümerie Douglas, der 1996 eingeführt wurde: "Come in and find out".

Damals fragten sich einige Kunden, warum man rein kommen soll, um wieder heraus zu finden. Aber Douglas war bei Weitem nicht der einzige Konzern, der sich mit englischen Werbesprüchen ein hippes Image verpassen wollte. 2009 hat dann aber eine Studie der Namensagentur Endmark bewiesen, dass die deutschen Kunden von englischen Sprüchen kaum angesprochen werden, weil sie sie einfach nicht verstehen. Das scheinen zumindest die meisten Firmen beherzigt zu haben. McDonalds hat sogar den universalverständlichen "I'm lovin' it" in "Ich liebe es" umgewandelt und auch Douglas verlässt sich mit "Douglas macht das Leben schöner" wieder auf die deutsche Sprache. Aber ein paar Unverbesserliche gibt es immer. Zum Beispiel Mitsubishi mit "Drive@earth". Ein besonders grauenvolles Beispiel für diese Unart hat sich Schlecker auf die Fahnen geschrieben: "FOR YOU. VOR ORT." schlägt wirklich alles!

Das ist halt immer das Problem, wenn die Kreativagenturen während ihrer künstlerischen Ergüsse das Produkt aus dem Blick verlieren. Zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass es aber auch wirklich immer schwieriger wird, aus der Masse herauszustechen. Ganz ohne Worte, aber dafür mit Kreativität und Witz hat es dagegen VW mit dem kleinen Darth Vader in meine Hitliste der besten Werbespots geschafft. Es geht also auch ohne Wortspiele und sinnfreie Anglizismen. Vielleicht gilt heute wieder: Weniger ist manchmal einfach mehr!