Woher kommt eigentlich der Pipigestank in Bahnhofsunterführungen, wie zum Beispiel in Oberndorf?
Bahnhofsunterführungen und Uringestank, das passt zwar nicht, gehört dafür aber oft zusammen, wie beispielsweise in Oberndorf. Anders gefragt: Was reizt Pisser in solch schlecht beleuchtete Tunnels zu pinkeln?
Ist es ihr Charakter, der sich noch nicht weit genug entwickelt hat, stehengeblieben ist auf einem pubertären Stand? O.k., auch ein Adliger muss ab und zu mal eine Stange Wasser in die Ecke stellen. Ernst August von Hannover hat es bei der Expo in Hannover vorgemacht; allerdings würgte er seinen Jürgen ganz öffentlich im Freien, an der Glasfassade des türkischen Pavillons.
Sind es strullernde Jugendliche oder Erwachsene?
Zurück in den dunklen Hades der Bahn, der in vielen Städten nach Pipi stinkt. Vielleicht handelt es sich bei den Unterführungs-Pissern ja um Menschen, die generell gerne großzügig Genmaterial von sich geben? Dauernd spuckende Teenager fallen einem da sofort ein, die nach fünf Minuten Warten auf den Zug, in einer Pfütze aus Spucke stehen? Oder lockt das Verbotene?
Handelt es sich um einen sich immer wiederholenden Scherz? Ist es etwa eine Mutprobe und die jeweilige Jugendclique hat täglich neue Mitglieder, die erst nach der urinierten Aufnahmeprüfung mitmachen dürfen?
Die Freude am Geruch und dem Gesprächsthema muss riesig sein, nach dem Motto: „Weißt Du noch damals, als ich in die Bahnhofsunterführung gestrullert habe? Boah, was war das für ein Spaß!“
Warum nicht aufs Klo?
Unverständlich an all dem: Nur wenige Stufen hinauf befindet sich zum Beispiel in Oberndorf eine öffentliche Bahnhofstoilette, die zwar zugegebenermaßen nachmittags um 17:30 Uhr schon abgeschlossen wird, dafür aber tagsüber meistens zur Verfügung steht. Dankbar wäre ich denjenigen, die hier für ein bisschen Aufklärung sorgen könnten und die Beweggründe für ihre Pipi-Taten darlegen.
Wie auch immer, das Wild-Pinkeln in Bahnhofsunterführungen muss dem Pisser einen ungeahnten Adrenalin-Kick verpassen, und das jedes Mal aufs Neue. Pipi-Machen als letzte echte Herausforderung in der heutigen Zeit: Wann steigt die erste Extremsport-Firma darauf ein?