Die Semesterferien sind kaum noch Freizeit, meint unsere Bloggerin. Foto: dapd

Die Semesterferien sind vollgepackt mit Praktika und Hausarbeiten, beschwert sich unsere Autorin.

Am Anfang meines Studiums habe ich sie genossen, sie kamen genau zur richtigen Zeit, taten sehr gut und waren entsprechend lang. Von wem ich hier rede? Na von den Semesterferien. Zwei Mal im Jahr knappe drei Monate Ferien. Im Sommer von Ende Juli bis Mitte Oktober und ebenso im Winter von Ende Januar bis Mitte April. Das waren noch Zeiten. Ich habe eine oder zwei Hausarbeiten geschrieben, hatte jede Menge Zeit zum Jobben und konnte den Sommer bzw. den Winter in vollen Zügen genießen. Wenn ich lustig war, habe ich viel gelesen, mich in verschiedenen Themen vertieft oder einen Sprachkurs gemacht. Für all das hatte ich massig Zeit.

Jetzt, ein paar Jahre später, ist alles irgendwie anders. Mir scheint, dass man heutzutage als Student ein Superbrain sein muss. Man muss vorausschauend planen und alles unter einen Hut bekommen. Vor kurzem habe ich ein Doppelstudium angefangen und bin nun auch Teil des neuen Bachelor-Systems geworden. Dadurch durfte ich jede Menge Nachteile erfahren. Ich musste mein bisheriges relativ entspanntes Studentenleben mit viel Platz für Entfaltungsmöglichkeiten dem engen Korsett des Bachelors unterwerfen. Besonders betroffen davon: die Semesterferien. Ich habe nämlich fast keine mehr. Auch wenn sie offiziell „vorlesungsfreie Zeit“ und nicht Ferien heißen, ein bisschen mehr Freizeit wäre nicht schlecht.

Aber wie denn? Zur Zeit mache ich ein Praktikum, wie es meine Studienordnung vorsieht. Wenn ich abends heim komme, schreibe ich an meinen Hausarbeiten weiter und erledige meinen Hiwi-Job an der Uni. Am Wochenende arbeite ich ebenfalls. Irgendwie müssen ja die Studiengebühren finanziert werden. Und alles bei diesem tollen Wetter. Nicht einmal fürs Klettern habe ich mehr Zeit. Und umziehen muss ich nebenbei auch noch. Da soll mir nochmal einer mit „faules Studentenpack“ kommen, die Zeiten sind leider vorbei! Da freue ich mich ja schon fast wieder auf den Semesterbeginn und hoffe, dass es dann wieder ein bisschen ruhiger wird.