Nie war Kontakte-Pflegen einfacher - Facebook sei Dank. Foto: dpa

Nie mehr allein: Unsere Autorin genießt das Gefühl, Teil einer großen Herde zu sein.

Das nicht mehr ganz so neue Phänomen Facebook findet nach wie vor immer mehr Anhänger. Und nicht mehr nur die junge Generation ist davon betroffen. Auch immer mehr Ältere scheinen nicht mehr ohne das digitale Freundebuch auszukommen. Jeder und alles braucht ein Facebook-Profil: die Oma, die Katze und die Kaffeemaschine. Auch Journalisten und Buchautoren haben die sozialen Netzwerke als Quelle immer neuer Inspirationen entdeckt. Reihenweise Bücher und Artikel entstehen über die Vor- und Nachteile von "Social Networks" und wie ein Leben ohne sie funktioniert - oder auch nicht.

Die Faszination scheint aber schon direkt mit Facebook zusammenzuhängen, denn viele meiner Freunde haben zwar noch einen StudiVz-Account, nutzen ihn jedoch kaum noch. Es ist aber auch verflixt! Anfangs habe ich mich noch geweigert. Es muss ja nicht jeder meine Aktivitäten verfolgen können, dachte ich. Und wem wirklich etwas an mir liegt, der schreibt eine E-Mail oder ruft mich an. Aber als ich dann studieren ging, änderte sich diese Einstellung. Denn es gibt nichts Leichteres, als die neuen Kommilitonen mal schnell über Facebook abzuchecken und in den Ferien so mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Wissen, was der andere macht, an seinem Leben teilhaben, auch wenn man über ganz Deutschland verteilt ist. Meine beste Freundin wohnt jetzt in Berlin und die täglichen Gespräche fehlen mir sehr. Aber bei Facebook sehe ich, was sie am Wochenende gemacht hat, wen sie kennen gelernt hat und wie ihre neue Wohnung aussieht. Ich bin immer up to date. Und außerdem ist das mit den vielen Bildchen viel hübscher als eine Mail. Sicher sind die Risiken nicht unerheblich und man sollte immer eine gewisse Vorsicht walten lassen, aber der Mensch ist nun mal ein Herdentier. Und nie war es einfacher, Teil einer großen Herde zu sein und sich dadurch ein klein bisschen weniger einsam zu fühlen!