Das ist eine äußerst rentable Geldanlage für die Stadt: Das neue Messfahrzeug ist seit Dezember im Einsatz und hat bereits 35.000 Euro "eingespielt" – und zwar über Bußgelder von Autofahrern, die zu schnell unterwegs waren.
Schramberg - Zum Vergleich: Die Stadt investierte für den Kauf des Blitzerfahrzeugs plus Schulungskosten der Mitarbeiter 85.000 Euro. Wenn es also mit den Bußgeldern in dem Tempo weitergeht, sind die Kosten schnell eingespielt und die Stadt "verdient" an den Strafzetteln gewaltig – auf Kosten der Autofahrer.
Seinen ersten Einsatz hatte das Messfahrzeug am 3. Dezember des vergangenen Jahres. Seitdem wurde an 69 Tagen an verschiedenen Stellen im gesamten Stadtgebiet geblitzt, informiert Sabine Felker-Henn, Pressesprecherin der Stadt Schramberg.
"In dieser Zeit wurden rund 1500 Verstöße festgestellt, die mit rund 35.000 Euro geahndet wurden", informiert sie auf Nachfrage.
Für das geleaste Fahrzeug fallen laufende Kosten in Höhe von rund 300 Euro im Monat an, so die Pressesprecherin. Drei Mitarbeiter seien für den Umgang mit dem Gerät geschult worden und könnten dieses bedienen.
Anwohner sind froh über den Blitzerwagen
Doch wo kommt das Fahrzeug bevorzugt zum Einsatz? In welchen Straßenbereichen – vor Einrichtungen wie Schulen, Nebenstraßen, oder vor Ortseingängen – wird das Gerät vornehmlich eingesetzt? Sabine Felker-Henn hierzu: "Das Messfahrzeug wird dort eingesetzt, wo konkreter Bedarf gesehen wird. So kann es sein, dass von Behördenseite eine Stelle als sinnvoller Standort ausgemacht wird oder dass sich Bürger melden und auf Streckenabschnitte hinweisen, in denen ihrer Meinung nach oft zu schnell gefahren wird."
Natürlich könne der Blitzer auch präventiv eingesetzt werden. Das bedeute, die Stadtverwaltung erkenne Straßenbereiche, in denen es abzusehen sei, dass eine Überwachung des Verkehrs angebracht sei. "Zum Beispiel an Schulen oder Kindergärten", so die Pressesprecherin.
Weil das Messfahrzeug mobil ist, sei die Stadt bei der Verkehrsüberwachung sehr flexibel und müssen sich nicht auf wenige festgelegte Punkte konzentrieren. Gerade Anwohner seien oft froh, wenn auf ihre Bitte hin der Blitzer aufgestellt werde. Sie stellten dann oft auch ihre Privatgrundstücke zur Verfügung.
Sehr kritische Kommentare
Die Anwohner freut es, die geblitzten Autofahrer hingegen nicht. Vandalismus gegen das Fahrzeug habe es bislang aber keinen gegeben, so Felker-Henn. "Doch die Messbeamten müssen sich immer wieder sehr kritische Kommentare von Verkehrsteilnehmern anhören. Manchmal kommt es zu regelrechten Anfeindungen, was für die Kollegen vor Ort natürlich eine Belastung darstellt", räumt sie ein.