Die Geschwindigkeit im Blick behalten sollten Autofahrer künftig in Heiligenbronn. Dort wird es eine neue Blitzersäule geben. Foto: Wegner

Nicht nur ein Blitzer am Ortseingang, sondern eine geschwindigkeitsgesteuerte Ampel mit Rotlichtblitzer soll es künftig im Schramberger Stadtteil Heiligenbronn geben.

Schramberg - Einstimmig hat der Ausschuss für Umwelt und Technik eine dritte Blitzersäule im Schramberger Stadtgebiet beschlossen. Sie soll im kommenden Jahr an der Ortseinfahrt nach Heiligenbronn aus Richtung Waldmössingen aufgebaut werden.

Anwohner bekräftigen Forderung

Die Forderung nach einer stationären Anlage war auch auf der Bürgerinformationsveranstaltung am Mittwochabend im Elisabeth-Glöckner-Saal in Heiligenbronn noch einmal bekräftigt worden. Dass einer aufgestellt werden sollte, stand in der Fragerunde nach den Vorträgen von Stadtverwaltung und Stiftung außer Frage. "Nicht nur innerhalb, auch außerhalb des Orts wird unvorstellbar schnell gerast. Schon in der Ortsmitte wird Gas gegeben und dann geht es mit geschätzten 140 die Steigung hoch nach Waldmössingen", hat ein Anwohner immer wieder beobachtet.

Anregung aus der Bürgerinfoveranstaltung

Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß schlug vor, entsprechende Straßenabschnitte der Verwaltung zu melden, und bat auch gleich darum, dass die Stadt dann auch den mobilen Blitzer auf den Privatgrundstücken aufstellen dürfe. Wo der stationäre Blitzer im Ort am besten installiert wird, wurde auch diskutiert: An Ortseinfahrt oder- ausfahrt, vielleicht besser in der Ortsmitte? Viel Beifall erhielt die Anregung eines Anwohners, zusätzlich zum Blitzer die Ampel in der Ortsmitte so auszurüsten, dass sie bei zu schneller Fahrt auf Rot schaltet. "Vielleich lässt sich das kombinieren, die Abteilung Tiefbau sollte das prüfen", ging Rehfuß auf den Vorschlag ein.

Rott wenn zu schnell unterwegs

Nachts seien teilweise innerhalb des Orts Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern gemessen worden, informierte Fachbereichsleiter Rehfuß die Mitglieder des Ausschuss für Umwelt und Technik dann am Donnerstag. Bei Mehrkosten von rund 20 000 Euro ist es auch möglich, den Blitzer mit der Ampel so zu vernetzten, dass wenn schnell gefahren werde, die Ampel auf Rot schalte.

Jürgen Kaupp (CDU) sah diese Lösung als "feine Sache", denn mit der geplanten Erschließung des Neubaugebiets aus Richtung Sulgen, wo möglicherweise ein Kreisverkehr komme, könne dann die Geschwindigkeit im Ort gut gesenkt werden. Ganz unabhängig von dem neuen Blitzer regte Kaupp an, mal eine Auswertung der Ergebnisse zu erhalten, "damit man das Gefühl bekommt, ob die sich lohnen."

40 im Ort und weiterer Blitzer

"Gewisse Leute sind manchmal zu schnell", er würde Durchfahrt aufgrund der Behinderten und Blinden auf 40 Stundenkilometer begrenzen, regte Achim Bendigkeit (Freie Liste) an. Wenn das Bußgeldsystem greife, dann habe ein Temposünder mit 65 Stundenkilometern schon einen Punkt. Gleichzeitig empfahl er eine weitere Blitzersäule beim "Lidl" in der Talstadt – denn nach dem Blitzer beim Aldi werde oft schon wieder Gas gegeben.

"Smiley"-Wirkung auswerten

"Wir versuchen nach der stationären oft auch die mobile Anlage aufzubauen, um den einen oder anderen abzuhalten, aufs Gas zu gehen", antwortete Rehfuß. Im kommenden Jahr werde er wieder gerne im Haushaltsplan eine weitere Messanlage beantragen. "Nach anderthalb Jahren sind die amortisiert," meinte er, davon abgesehen könnten sie zu einem großem Teil zur Geschwindigkeitsverringerung beitragen. "Die Bürger merken schon, dass durch eine Anlage sich das Tempo reduziert".

Auch an "Smileys" zu denken, regte Dominik Dieterle an. Diese würden "auch helfen". Ob sich die Geschwindigkeiten dort, wo diese aufgehängt worden seien, in den vergangenen Jahren verringert hätten, soll jetzt ausgewertet werden, so Rehfuß.