Am Freitag wird der stationäre Blitzer in Heiligenbronn aufgebaut, am Montagmorgen wird er in Betrieb genommen. Foto: Wegner

Die neue Blitzersäule in Heiligenbronn steht: Ein Spezialunternehmen aus Detmold hat am Freitag die letzten Arbeiten ausgeführt. Ab Montag ist das Gerät einsatzbereit nachdem am Morgen die Säule noch elektrisch verkabelt wurde.

Schramberg - Es ist ein langgehegter Wunsch in Heiligenbronn, aufgrund vieler seheingeschränkter Menschen, die häufig auch die Straße überqueren müssen, um in den Bus einsteigen zu können, dort die Geschwindigkeit der Autofahrer kontrollieren zu können. Die Forderung nach einer stationären Anlage war auch bei einer Bürgerinfoveranstaltung in Heiligenbronn deutlich geworden.

Einstimmig hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik vor rund einem halben Jahr eine dritte Blitzersäule im Schramberger Stadtgebiet beschlossen. Als Standort wurde die Heiligenbronner Ortseinfahrt aus Richtung Waldmössingen ausgemacht.

"Unvorstellbar schnell"

Weil "unvorstellbar schnell gerast", wird, wie auch ein Anwohner bei der Infoveranstaltung gesagt hatte, soll auf Anregung von Achim Bendigkeit (Freie Liste) nicht nur die Blitzersäule kommen, sondern im kommenden Jahr nachgelagert Richtung Ortsmitte auch eine Ampelsteuerung, die bei zu hoher Geschwindigkeit auf Rot schaltet – und diejenigen, die dann dies missachten, ebenfalls blitzt.

Demnächst Tennenbronn?

Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß kündigte in der Haushaltssitzung des Gemeinderats zudem an, dass erneut Geld für eine weitere Blitzersäule im Stadtgebiet angemeldet sei. Diese könnte möglicherweise in Tennenbronn aufgestellt werden.

"Verloren geht nichts"

Während die Stromversorgung für die neue Säule bereits liegt und funktioniert, fehlt noch der Telekom-Anschluss, um die Daten digital an die Bußgeldstelle der Stadt übertragen zu können. Dieser sei schon lange beauftragt, so Rehfuß gegenüber unserer Redaktion, habe aber noch nicht geschaltet werden können. So lange werde eben ein Mitarbeiter des Vollzugsdiensts die Daten mittels Stick an der Anlage auslesen und zur Polizeibehörde der Stadt bringen. "Verloren geht da nichts", macht der Fachbereichsleiter deutlich.

Weniger Einnahmen durch Verzögerungen

Diskutiert worden war in der jüngsten Gemeinderatssitzung auch die Frage, ob die im Haushalt aufgeführten Ansätze an Einnahmen bei den Geräten überhaupt zusammenkämen. Da hatte Jürgen Kaupp (CDU) nämlich bisher eine Differenz ausgemacht – und das obwohl Rehfuß gesagt habe, dass sich so eine Säule nach einem Jahr bereits rechne. Rehfuß sieht einen der Gründe darin, dass der Ansatz des Haushalts nicht erreicht werde darin, dass sich manches verzögert habe – so etwa beim stationären Blitzer am Aldi-Markt in Schramberg die Stromversorgung.

"Strafzettel" angedroht

Um die Ansätze zu erreichen, könne "jeder von Ihnen beitragen", meinte Rehfuß scherzhaft ins Ratsgremium. Kämmerer Klemens Walter konterte daraufhin nonchalant, dass dann, wenn die eingeplanten 410.000 Euro nicht zusammenkämen, Rehfuß "einen Strafzettel" erhalte.

Verkehrsverhalten ändern

Wieso die Stadt die Geschwindigkeit überwache begründete Rehfuß auch mit dem Ziel der EU, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 möglichst auf Null zu senken. Durch einen Überwachungsdruck gingen die Geschwindigkeiten zurück, das Verkehrsverhalten ändere sich.

Dies sah auch Udo Neudeck (Freie Liste) als Grund für das Aufstellen der Blitzer. Wenn man dies nur als möglichen Gewinn für die Stadtkasse sehe, dann käme schnell die Meinung von "Abzocke" auf. Hier müsse vorsichtiger argumentiert werden, primär gehe es um Verkehrssicherheit. Und Sitzungsleiter Jürgen Winter machte deutlich, dass es sich bei Kaupps Anmerkung und der Diskussion um die Frage gehandelt habe, welche Auswirkungen die Bußgelder auf den städtischen Haushalt hätten und nicht, ob "der Erfolg die monetären Mittel rechtfertigt".