Entlang der A81 wurden spezielle Insektenfallen zum Monitoring der Tigermücken aufgestellt. Foto: Gesundheitsamt Rottweil

„Kehl gibt den flächendeckenden Kampf gegen die Tigermücke auf“, meldete kürzlich der SWR. Im Landkreis Rottweil setzt man dagegen bisher noch auf Vorbeugung.

Fachleute haben hier laut Pressemitteilung des Landkreises sogenannte Hotspots identifiziert – Orte, an denen Tigermücken als blinde Passagiere landen könnten.

 

Die Tigermücke gilt als „Gesundheitsschädling“: Sie kann Krankheiten wie das Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus übertragen. Weil im Landkreis Rottweil wie in ganz Deutschland immer mehr Reiserückkehrende mit solchen Infektionen diagnostiziert werden, wächst auch die Gefahr der Übertragung auf Dritte.

Hinzu kommt, dass die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) dem Landkreis Rottweil ein erhöhtes Risikopotenzial bescheinigt – aufgrund der Autobahn. „Weil an den großen Autobahn-Rastplätzen zahlreiche Lastwagen aus Südeuropa jeden Tag und vor allem an Wochenenden länger Station machen, ist die Gefahr besonders hoch, dass die Tigermücke eingeschleppt wird“, erklärt Nina Neißner vom Gesundheitsamt Rottweil.

Ovitraps aufgestellt

Die Chancen für eine erfolgreiche Blutmahlzeit der Mücke stünden gut, denn hier seien viele Menschen. Neißner: „Dann legt die Mücke ihre Eier, und dadurch entsteht vor Ort eine Population“.

Deshalb hat sie jetzt, in enger Zusammenarbeit mit den KABS und dem Landesgesundheitsamt Stuttgart, Eiablagefallen – Fachbegriff: Ovitraps – aufgestellt. Diese schwarzen Becher mit Wasser sehen unscheinbar aus, liefern den Fachleuten aber wertvolle Hinweise. Wurden darin Eier abgelegt, lässt sich ein Vorkommen und die mögliche Größe der Population nachweisen.

Wo sind die Fallen?

Die Fallen finden sich auf den Rastplätzen Neckarburg Ost, Hasenrain und am Autohof Vöhringen.

Das Monitoring soll nun regelmäßig Hinweise liefern, ob und wann die Tigermücke im Kreis auftaucht, teilt das Landratsamt mit. Das ermöglicht schnelles Eingreifen, bevor sich die Art dauerhaft etabliert und auch der Landkreis Rottweil irgendwann kapitulieren muss.

Weitere Informationen gibt es unter www.landkreis-rottweil.de/tigermuecke