Wie kann sich Freudenstadt in Zukunft entwickeln? Ein neues Konzept, das vom Gemeinderat beschlossen wurden, trifft dazu Aussagen. (Archiv-Foto) Foto: Schwark

Freudenstadt hat ein neues Handbuch für Entscheidungen, die die künftige Entwicklung der Stadt betreffen. Es ist die Fortschreibung des Stadtleitbilds von 2007 und wird unter anderem die Grundlage für die Beantragung von Zuschüssen sein.

Freudenstadt - Der Gemeinderat beschloss das neue gesamtstädtische Entwicklungskonzept bei drei Gegenstimmen ohne Diskussion. Vorausgegangen waren seit dem Jahr 2018 vorbereitende Beratungen, auch unter Beteiligung der Öffentlichkeit. Dazu gehörten Anfang Juli 2019 eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Stadthaus und eine Online-Umfrage. Mit den Ortschaftsräten wurde in Klausursitzungen das gesamtstädtische Entwicklungskonzept beraten.

Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, erläuterte im Gemeinderat das neue Werk, das durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gefördert und von der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH erarbeitet wurde. "Wir wollten eine große Akzeptanz erreichen", schilderte Müller das Ziel.

Im Entwicklungskonzept gibt es die sieben Handlungsfelder Bauen und Wohnen, Stadtbild; Nahversorgung, Einzelhandel und Gewerbe; Kultur, Freizeit und Tourismus; Bildung und Betreuung, demografischer Wandel und soziales Miteinander; Mobilität und Verkehr; Digitalisierung sowie Klima, Energie und Umwelt.

Ein langer Weg bis zur Umsetzung

Zu den Bereichen wurden zahlreiche einzelne Maßnahmenkonzepte erarbeitet, wie Sicherung und Weiterentwicklung der Zentrums- und Nahversorgungsfunktion der Kernstadt und des Einzelhandelsstandorts, Förderung des Zuzugs von qualifizierten Arbeitskräften, der Ausbau des kulturellen Angebots als Standortfaktor, die Prüfung der Umsetzbarkeit von Nahwärmekonzepten oder die Förderung und Wertschätzung des Ehrenamts.

Die einzelnen Maßnahmen wurden in ihrer Priorität und zeitlichen Umsetzung eingestuft. Für die Entwicklungsmaßnahmen ist ein Monitoringkonzept geplant. Es enthält die Festlegung der Zuständigkeiten, die Bildung von Arbeitsgruppen und letztlich die Prüfung der Umsetzbarkeit.

Das gesamtstädtische Entwicklungskonzept ist auf die Zukunft ausgelegt. Rudolf Müller räumte ein, dass es schwierig sein werde, viele Maßnahmen in den nächsten Jahren zu realisieren. Es werde daher ein langer Weg werden, eine einheitliche Umsetzung zu erreichen.

Oberbürgermeister Julian Osswald wies darauf hin, dass wohl nicht alles, was in dem Konzept enthalten ist, umgesetzt werden könne – vor allem könne nicht alles finanziert werden. Stadtrat Wolfgang Tzschupke (Freie Wähler) nannte das vorgelegte Ergebnis ein "eindrucksvolles Dokument". Man könne die Erwartungen aber wohl mangels Masse nicht alle einlösen. Es sei dennoch wichtig, für die Entwicklung der Stadt eine Grundlage zu haben, ergänzte der Oberbürgermeister. Bürgermeisterin Stephanie Hentschel wies darauf hin, dass zahlreiche Punkte enthalten sind, die bereits umgesetzt werden konnten.