Rettungsorganisationen warnen: Für den Fall eines großflächigen Stromausfalls reichen ihre Ressourcen nicht aus. Land und Bund sehen sich gegenseitig in der Verantwortung.
Ob Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter oder Malteser in Baden-Württemberg: Sie alle sehen sich für den Fall eines Blackouts mehr schlecht als recht gerüstet.
Das DRK wäre in einem solchen Fall schnell an der Kapazitätsgrenze, sagt Jürgen Wiesbeck, DRK-Landesdirektor der Bereitschaften, unserer Redaktion. "Es gibt bestimmte Notsituationen, die man, wenn sie tatsächlich eintreten, nicht mehr nach normalen Ansprüchen kompensieren kann."
Johanniter: im Katastrophenschutz erhebliche Mängel bei der Finanzierung
"Wir sehen im Katastrophenschutz schon erhebliche Mängel bei der Finanzierung und Ausrüstung", betont auch Johanniter-Landesvorstand Thomas Hanisch. Und das, obwohl das Land auch bei flächendeckenden Stromausfällen auf Hilfsorganisationen setzt. Sie sind als Unterstützer im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz vorgesehen, bei Rettungs- und Sanitätsdiensten etwa. Spätestens durch Corona-Pandemie und Hochwasserkatastrophe sei sichtbar geworden, "wie unverzichtbar diese Art von Hilfe ist", so Hanisch.
Baden-Württemberg habe "seine Ausrüstung für den Katastrophenschutz stetig fortentwickelt und modernisiert", teilt eine Sprecherin des Landesinnenministeriums mit, betont aber: "Einschnitte in der Finanzausstattung des Bundes werden wir freilich nicht ausgleichen können."
Bundesinnenministerium: Länder in der Pflicht
Das Bundesinnenministerium schiebt den Schwarzen Peter auf Nachfrage zurück: "Die Länder sind nach den jeweiligen Landesgesetzen für den Katastrophenschutz als Teil der allgemeinen Gefahrenabwehr ausschließlich zuständig", so eine Sprecherin.
Sie seien verpflichtet, selbst genügend Ausstattung für einen wirksamen Katastrophenschutz vorzuhalten. Der Bund ergänze lediglich.