Sie setzen sich ehrenamtlich für Opfer von Straftaten ein: (von links) Jochen Link und Marianne Brunner vom Weißen Ring sowie Cosima Haller von der Fachstelle Ehrenamt bei der Stadtverwaltung VS. Foto: Schimkat

Der „Tag der Kriminalitätsopfer“ war für den Weißen Ring Anlass, sich mit seinem wichtigen Thema an die Öffentlichkeit zu wenden.

Jochen Link und Marianne Brunner vom „Weißen Ring“ und Cosima Haller von der „Fachstelle Ehrenamt“ Stadt VS haben dasselbe Ziel. „Deine Stärke wird gebraucht“ – was das Motto des „Weißen Rings“ besagt wollen sie alle vermitteln.

So wenden sich Marianne Brunner und Jochen Link zuerst an die Kriminalitätsopfer, denen sie und ihre weiteren neun Opferhelfer Unterstützung anbieten, aber auch an alle Menschen, die bereit wären, sie zu unterstützen, auch ehrenamtlich: „Wir können noch Helfer gebrauchen und sind gerne bereit für ein Gespräch mit Menschen, die sich uns anschließen möchten“, denn „ohne Ehrenamt keine Opferhilfe“ betont Marianne Brunner.

Hilfe ist willkommen

1976 wurde der Weiße Ring von Eduard Zimmermann gegründet, leider werde bei Aktenzeichen XY keine Werbung mehr für den Weißen Ring gemacht, bedauert Link und erläutert die Arbeit der Opferhelfer.

Wenngleich die Opferhelfer den Fokus auf ihre Mandantschaft legen, so sind sie doch baff beim Blick auf die Gegenseite. Wer wird eigentlich typischerweise zum Täter? Auf diese Frage hebt Marianne Brunner die Hände: „Aus wirklich allen Schichten“.

Und auch die Opfer sind überraschend zahlreich. „Wir haben hier im Kreis mehr als 100 Fälle von Menschen, die Hilfe benötigen“, erläutert Link. Ob es sich um Sexualdelikte, versuchter Mord, Trauer von Hinterbliebenen, Opfer von Gewalt oder auch Betrügern handele, nennt er einige Beispiele. Die ehrenamtlichen Helfer würden alles tun, um den Menschen zu helfen. „Wer viel Zeit hat oder nur beschränkt Zeit zur Hilfe anbieten kann, danach können wir uns richten“, ergänzt Marianne Brunner. „Wir verfügen über ein großes Netzwerk, haben unter anderen Kontakte bei der Polizei oder dem Frauenhaus. Opfer oder Helfer können sich bei der Außenstelle Weißer Ring melden, dann sind erst einmal Gespräche mit dem Opfer notwendig, um herauszufinden, was wir tun können und tun werden“, so Link.

Cosima Haller, die mit der Fachstelle Ehrenamt auch Anlaufstelle für die Helfer und immer bereit ist, wenn die Stadt helfen kann, ist froh über die Zusammenarbeit: „Sie vom Weißen Ring sind sehr aufopfernd, dafür danke ich Ihnen herzlich.“

Helfer werden

Neue ehrenamtliche Helfer
erhalten eine fundierte Ausbildung, denn so vielfältig die Situationen der Opfer sind, so vielseitig müsse der Helfer auch ausgebildet sein, erklären Jochen Link und Marianne Brunner. „Wir finanzieren uns über Spenden, erhalten keine stattlichen Gelder“, unterstreicht Link und ergänzt: „Wir verfügen über ein hohes Ausbildungsniveau und wir wissen, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, dass weniger Straftaten passieren“. Marianne Brunner betont außerdem: „Unser Anspruch ist es, uns in 24 Stunden nach einer Anfrage zurückzumelden.“