Auf dem Osianderplatz nimmt das Blasmusikfestival seinen musikalischen Anfang mit der Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen unter der Leitung von Markus Färber. Foto: Heinig

"BravoBravo" möchte man in Anlehnung an das Jubiläumsmotto der Stadt nach dem "Blasmusikmusik – das Festival" rufen, das restlos begeisterte. Überall in und rund um die Innenstadt Villingens erscholl einen Samstag lang Live-Musik.

Villingen-Schwenningen - 1700 Musiker und Musikerinnen, davon gut 200 aus den Partnerstädten Zittau, Friedrichsthal, La Valette und Pontarlier, sorgten an 13 Standorten für Unterhaltung und das Publikum dankte das mit reichlicher Anwesenheit. Lediglich in der Benediktinerkirche blieb es still – die für dort angekündigte Musikkapelle Tannheim musste coronabedingt absagen.

Premiere geglückt

Die Höhepunkte des Tages, der Auftritt des weltberühmten, weil überaus originellen Septetts Mnozil Brass im Theater am Ring – das einzige kostenpflichtige Konzert – sowie der 24-köpfigen Froschenkapelle aus Radolfzell und der fetzigen Blassportgruppe auf der "Heimatbühne" im Spitalgarten krönten ein außergewöhnliches Festival, das gerne das erste, aber bitte nicht das letzte sein darf.

Beste Bedingungen

Die Bläser der Musikakademie, die Stadtmusiken aus Villingen, Schwenningen, Rottweil, Pontarlier, Furtwangen, Spaichingen, Vöhrenbach, Blumberg und Trossingen sowie die zahlreichen Kapellen und Bands aus den Ortschaften gaben zusammen 55 Freiluftkonzerte. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen sorgten dabei nicht nur bei den Akteuren und Besuchern für gute Laune, auch dem ämterübergreifenden Organisationsteam der Stadt, allen voran Katja Hall (WTVS), Sandra Hummel (Amt für Kultur), Carla Kreuz und Birgit Hirt (Haupt- und Personalamt) fiel nach dem Gewitter-Vortag ein Stein vom Herzen.

Vereine bewirten

Um 10 Uhr eröffnete Oberbürgermeister Jürgen Roth das Festival auf dem Osianderplatz, begrüßte die Musikerschar und das bereits in großer Zahl eingetroffene Publikum, außerdem das gute Dutzend Vereine, das dezentral die Bewirtung übernommen hatte und dankte den Musikverbänden für die Idee zu einer solchen Großveranstaltung.

"Lassen Sie sich treiben"

Zur Eröffnung erklang der VS-Jubiläumsmarsch, komponiert Wolfgang Wössner und vorgetragen unter der Leitung seines Amtskollegen Markus Färber vom Großen Orchester der Stadtmusik Villingen. Dann bliesen an allen Ecken und Enden der Stadt die Musiker drauflos. "Lassen Sie sich treiben" – der Aufforderung Roths kam die Bevölkerung nur zu gerne nach, waren die einzelnen "Bühnen" doch jeweils nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. Trotz riesiger Resonanz verteilten sich die Menschenmengen so auf angenehme Weise, niemand musste für Essen und Trinken lange anstehen und jeder fand eine Combo nach seinem persönlichen Musikgeschmack.

Dank der Baugenossenschaft Familienheim als Hauptsponsor und der Sparkasse sowie der Fürstenberg-Brauerei als generelle Unterstützer des Jubiläumsjahres geriet das Blasmusikfestival trotz kleinem Stadtbudgets zu einer großen Sache.